Die industrielle Revolution brachte viele große technische Neuerungen hervor. Entscheidend für die Teppichherstellung war die Erfindung des mechanischen Webstuhls durch den Engländer Dr. Edmund Cartwright im Jahre 1786. Angetrieben wurde die Maschine zunächst von Ochsen, später von einer Dampfmaschine. Der Franzose Josef-Maria Jacquart optimierte Cartwrights Erfindung, so dass es erstmals möglich war, gemusterte Gewebe in großen Mengen industriell herzustellen... 

 

Ich las mir den Anfang meines Geschichtsaufsatzes nun schon zum wiederholten Male durch und musste frustriert feststellen, dass ich seit heute Morgen noch nicht einen Satz weiter war. Meine Aufzeichnungen, die ich gestern in der Bibliothek zusammengetragen hatte, lagen verstreut auf meinem Schreibtisch herum und wollten mir auch nicht so recht weiterhelfen. Meine Konzentration war an ihrem absoluten Tiefpunkt angelangt. Ich zuckte erschrocken zusammen, als hinter mir ein lauter Knall ertönte und mit bösem Blick drehte ich mich zur Lärmquelle um.

Auf meinem flauschigen Teppich lag Sasuke, der die schwarzen Wolfsohren angelegt und Charlie im Schwitzkasten hatte. Der große Hund versuchte sich währenddessen unter Knurren und Zähne fletschen aus seinem  Griff zu befreien und auf den ersten Blick hin konnte man vielleicht denken, die beiden würden auf Leben und Tod miteinander ringen, doch ich wusste, dass sie nur spielten. Das taten sie schließlich schon den ganzen Tag lang! 

„Sasuke!“, fauchte ich und er sah interessiert zu mir auf. Charlie konnte sich währenddessen aus seinem Griff befreien und mit freudigem Gebell stürzte er sich erneut auf Sasuke, dem das jedoch nicht viel auszumachen schien.

„Charlie, aus!“ Meine Stimme klang streng und beinahe sofort legte der große Hovawart die Ohren an. Ziemlich geknickt ließ er wieder von Sasuke ab. 

„Also hört mal, es freut mich ja, wenn ihr euch so gut miteinander versteht, aber ich kann mich bei dem ganzen Lärm, den ihr veranstaltet, einfach nicht konzentrieren“, erklärte ich. „Dieser Geschichtsaufsatz ist wirklich wichtig für mich, also brauche ich Ruhe.“

Sasuke verdrehte jedoch nur die Augen. . „Du arbeitest doch schon den ganzen Tag daran. Wie lange braucht ihr Menschen denn um ein paar Wörter aufzuschreiben?“

„Es geht hier nicht um ein paar Wörter, sondern um einen A-U-F-S-A-T-Z“, betonte ich und funkelte ihn böse an. „Außerdem wäre ich längst fertig, wenn ich Ruhe hätte und mich konzentrieren könnte.“ Er zuckte nur mit den Schultern.

„Ich habe dich doch in Ruhe gelassen“, meinte er lediglich dazu und ich verdrehte die Augen. „Ja schon, aber das reicht nicht. Könntest du nicht einfach… gehen?“  Ich sah in diesem Moment einen Widerstand in seinen Augen aufblitzen und kannte seine Antwort bereits bevor er sie aussprach. Trotzdem schenkte ich  ihm einen flehenden Blick und hoffte, das würde reichen um ihn zum Gehen zu bewegen. Allerdings legte sich ein Grinsen auf seine Lippen und ich stutzte. 

 

„Ist das ein Wunsch?“, fragte er und ich wurde schlagartig rot. „N-Nein. Nur eine Bitte.“

Ich fühlte mich unbehaglich, denn es gab in diesem Dämon-Mensch-Talisman-Seele-was-auch-immer-Pakt noch so viele Dinge, die ich nicht verstand. 

Meine Gedanken schweiften zum gestrigen Abend und ich erinnerte mich deutlich an den Augenblick, als er mich einfach gepackt und geküsst hatte. Allein der Gedanke daran machte mich unglaublich verlegen. Ich war nicht darauf vorbereitet gewesen und ohne jegliche Vorwarnung hatte dieser Dämon mir meinen ersten Kuss gestohlen. Ich konnte zwar nicht leugnen, dass es sich relativ gut angefühlt hatte, jedoch war meine Wunschvorstellung eines ersten Kusses durchaus eine andere. Im Grunde genommen war es peinlich genug, mit siebzehn Jahren noch nie geküsst worden zu sein, während die beste Freundin beinahe wöchentlich einem Anderen die Zunge in den Hals steckte. Versteht mich nicht falsch, ich hatte nicht vor mir Ino als Vorbild zu nehmen, doch etwas von ihrem Sexappeal und ihrer Anziehungskraft auf das männliche Geschlecht könnte wohl nicht schaden. 

Mit diesem Kuss hatte er mir einen Teil meiner Seele genommen, allerdings fühlte ich mich nicht anders als vorher. Gestern Abend hatte ich angenommen, dass es einfach an der Verlegenheit lag, dass ich den geklauten Teil meiner Seele nicht vermisste. 

Oder hatte er nur ein kleines Stück genommen? Ein Stück, das so klitzeklein war, dass mein Bewusstsein sein Verschwinden nicht einmal bemerkt hatte?  Trotz allem hatte ich mir vorgenommen meine Seele nicht unnütz aufs Spiel zu setzen. Dieses Mal war mir vielleicht keine Veränderung aufgefallen, doch das hieß nicht, dass ich auch zukünftig nichts bemerken würde. 

 

Plötzlich wurde ich in meinen Gedankengängen unterbrochen, als ich ihn „Nun gut“, murmeln hörte. Ich sah wieder zu ihm, als er aufstand und bemerkte interessiert, wie er eine silberne Kette aus seiner Hosentasche zog und anschließend auf mich zukam. Er schnappte sich den Talisman, der auf meinem Tisch lag und nestelte einen Augenblick mit der Kette herum.

Dann geschah alles sehr schnell. In Sekundenschnelle griff er mit seiner Hand in meinen Nacken und umfasste dabei meine Haare. Ich erschrak, begann automatisch mich zu wehren und trommelte ziemlich erfolgslos auf seiner Brust herum in der Hoffnung ihn irgendwie von mir zu drücken. 

„Was soll das?“, fragte ich wütend, jedoch ließ er meine Haare plötzlich los und entfernte sich ruckartig von mir. Ich blickte an mir hinab und staunte, als ich sah, was er getan hatte. Er hatte den kleinen Talisman auf die Kette gefädelt, sodass dieser nun als kleiner Anhänger an ihr herabhing und mir besagtes Schmuckstück um den Hals gelegt.   

„Für mich?“, fragte ich unnötigerweise, da er mir die Kette ja bereits angelegt hatte. Meine Hand umfasste das dünne Metall und spielerisch ließ ich den Talisman durch meine Finger gleiten. Es überraschte mich sehr, dass er mir einfach ein so schönes Schmuckstück schenkte und es machte mich leicht verlegen. Doch die aufkommende Dankbarkeit war schnell erloschen, als er zu sprechen ansetzte.

„Bild dir bloß nichts darauf ein. Tollpatschig, wie du bist, verlierst du den Talisman noch, wenn du ihn einfach in deiner Tasche mitnimmst. Auf diese Art und Weise sollte es selbst für jemanden wie dich schwer werden ihn irgendwo zu verlieren oder zu vergessen“, meinte er und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Ich plusterte empört die Backen auf und wollte gerade zu einer schlagfertigen Antwort ansetzen, als er mir jedoch leicht vor die Stirn schnipste. 

„Sieh zu, dass du diesen Aufsatz fertig kriegst. Noch einmal, werde ich keine Rücksicht darauf nehmen“, sagte er und war plötzlich auch schon verschwunden.

Gereizt fasste ich mir an die Stirn und war verärgert darüber, dass er mich schon wieder beleidigte. Man konnte mir vielleicht einige Schwächen nachsagen, doch Tollpatschigkeit gehörte meines Erachtens nicht dazu. Leicht schmollend und gekränkt setzte ich mich wieder an meinen Geschichtsaufsatz und hoffte, Sasuke würde mich dieses Mal lange genug in Ruhe lassen.

 

Es war Sonntagabend, als ich in unserer gemütlichen Küche stand und mir ein Sandwich machte. Musik dröhnte aus dem Radio. Leise summte ich bei bekannten Liedern mit und wippte fröhlich dazu im Takt, denn ich hatte allen Grund zur Freude. Nach Sasukes Verschwinden am gestrigen Abend hatte ich die halbe Nacht an diesem verfluchten Aufsatz zugebracht, war aber glücklicherweise endlich damit fertig geworden. Und da Sasuke sich auch noch nicht wieder hatte blicken lassen, blieb mir ein ganzer Tag nur für mich. Was ich vor ein paar Tagen noch für selbstverständlich und langweilig hielt, war nun die reinste Erholung und ich merkte, wie der Stress der letzten Tage einfach von mir abfiel. 

„Sakura?“, hörte ich eine laute Frauenstimme rufen. Ich neigte den Kopf zur Tür, durch die meine Mutter gerade in die Küche geschritten kam. „Liebling, dein Vater und ich fahren nun los. Du weißt ja, dass wir zu einem wichtigen Essen eingeladen wurden. Brauchst du noch etwas bevor wir fahren?“ Ihre Stimme dröhnte mir in den Ohren, als sie versuchte lauter als nötig über die Musik hinwegzuschreien, weshalb ich das Radio schnell leiser drehte. 

„Nein danke Mutter, ich wünsche euch viel Spaß“, entgegnete ich und lächelte sie fröhlich an. Ich bemerkte interessiert, dass sie wieder einmal umwerfend aussah in ihrem schwarzen Cocktail-Kleid und den hohen Absatzschuhen. Ihr schulterlanges dunkelblondes Haar hatte sie sich wie immer elegant zurückgekämmt und ihre grünen Augen funkelten im Schein der Deckenlampe. Ich seufzte leise, denn bis auf die kräftig grünen Augen, sah ich meiner Mutter überhaupt nicht ähnlich. Dabei hätte ich gerne etwas von ihrer Eleganz und Anmut abgehabt. Davon hatte sie schließlich genug zu vergeben.

„Mebuki kommst du? Wir müssen los“, hörte ich meinen Vater aus dem Flur rufen. Meine Mutter rief ihm schnell zustimmend entgegen, ehe sie mir eilig einen Kuss auf die Stirn drückte und auch schon wieder aus dem Raum verschwand. 

 

Ich drehte die Lautstärke des Radios wieder auf und schweifte erneut in meine kleine Musikwelt ab. Gleich würde ich es mir vor dem Fernseher bequem machen, eingemummelt in eine dicke Decke und bewaffnet mit einem leckeren Sandwich auf dem Schoß um noch die letzten entspannenden Momente des Tages auszukosten, bevor morgen die Schule wieder beginnen würde. 

Ich schnappte mir den Teller mit den Sandwiches um ins Wohnzimmer zu gehen, schaltete das kleine Radio aus, drehte mich um und starrte plötzlich direkt in Sasukes Gesicht, das nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Ich erschrak dermaßen, dass ich augenblicklich anfing lauthals loszuschreien und den Teller in hohem Bogen wegwarf. Die darauf liegenden Sandwiches steuerten dabei zielgerichtet auf Sasuke zu, der sie jedoch mit Leichtigkeit auffing und mich perplex anstarrte. 

„Was verdammt nochmal ist in dich gefahren? Warum schreist du so?“ blaffte er mich wütend an.

„Wie bitte? Du würdest genauso losschreien, wenn jemand dich derart erschrecken würde“, schrie ich zurück und lies die Tischplatte los, an die ich mich ängstlich geklammert hatte. Er zog eine feine schwarze Augenbraue skeptisch in die Luft und mit arroganter Stimme meinte er: „Ich erschrecke mich nicht und schreien tu ich auch nicht.“ Vorsichtig schnupperte er  an meinen Sandwiches, die er in den Händen hielt und rümpfte angewidert die Nase. 

„Sowas esst ihr Menschen also? Ist ja widerlich.“

Mit einem wütenden Schnaufen stieß ich die Luft aus und stapfte zornig an ihm vorbei, die Treppe hinauf und in mein Zimmer, wo ich mit einem lauten Knall die Tür zuschlug. Was dachte dieser Dämon sich eigentlich dabei, hier schon wieder wie aus dem Nichts aufzutauchen, mich derartig zu erschrecken, dass ich drohte an Herzstillstand zu sterben und mich dann auch noch genervt anzuschreien? Wenn hier einer das Recht hatte genervt zu sein, dann war ich das! Allein die Tatsache, dass er nun wieder aufgetaucht war, nachdem ich einen ganzen Tag meine Ruhe vor ihm hatte und mir damit auch noch meinen ruhigen Abend zerstörte, machte meine gute Laune augenblicklich wieder zu nichte. Ich hatte um seine Anwesenheit nicht gebeten! Merkte er nicht, dass er unerwünscht war? Aufgebracht lief ich in meinem Zimmer auf und ab, als ich zu überlegen versuchte, wie ich ihn schnellstmöglich wieder loswürde. 

Das Hin- und Hergelaufe beruhigte mich überraschenderweise und als der Schreck erstmal abgeklungen war, tat mir mein Verhalten ihm gegenüber Leid. Er war durch diesen Vertrag nun an mich gebunden und ich benahm mich ihm gegenüber wie eine ausgebrochene Irre. Dabei hatte er sich eigentlich die letzten Tage durchaus von einer entgegenkommenden Seite gezeigt. Er hatte sich mehr oder weniger ruhig verhalten, als ich meinen Aufsatz schreiben musste und mich auf meine Bitte hin gestern Abend und sogar den ganzen heutigen Tag allein gelassen. Er hatte Verständnis gezeigt und ich zahlte ihm dies nun mit Undankbarkeit und kindischem Verhalten zurück…

 

Ich stieß einen leisen Seufzer aus und wollte gerade wieder zu ihm hinunter und mich entschuldigen, als ich jedoch einen starken Widerstand unter meiner linken Fußsohle spürte. Ich sah nach unten und erblickte ein kleines Geschöpf, das vielleicht 7 Zentimeter maß. Es war gräulich-grün und versuchte, mit zwei Händen seinen unbehaarten Schwanz unter meinem Fuß hervorzuziehen, während es mit den anderen beiden Händen gegen meine Zehen trommelte. 

„Geh runter von mir, du fetter Mensch“, schrie es mich in einer hohen Stimme wütend an.

„Iiiiiiiiihhh!!“, kreischte ich statt einer Antwort und fing augenblicklich an wild herumzuspringen. Als ich meinen linken Fuß anhob, schaffte das kleine Ding es seinen Schwanz unter meinem Fuß hervorzuziehen und mit schnellen Bewegungen wich es laut kreischend meinen Füßen aus. Mein eigener lauter Schrei verwandelte sich in ein atemloses Quicken, als ich plötzlich den Boden unter den Füßen verlor und von starken Armen aufgefangen wurde.

„Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du ihn nicht zertreten würdest“, sagte Sasuke mit seiner gewohnt kühlen Stimme, doch als ich aufsah, bemerkte ich ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht. Noch bevor das Gesagte meinen Verstand erreichte, wurde mir bewusst, dass ich gerade in Sasukes Armen lag und augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht. Vor Verlegenheit brachte ich keinen Ton raus, jedoch begann ich langsam zu strampeln, sodass er mich wieder auf die Füße stellte.  

Als ich wieder alleine stand und das Blut nun mein Gehirn zu erreichen schien, fiel mein Blick abermals auf das kleine Ungetüm, welches nun mit viel Elan um Sasuke herumsprang und erneut fing ich an zu schreien und fiel Sasuke panisch um den Hals. Dieser hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich mit vollem Gewicht auf ihn werfen würde und taumelte zwei Schritte zurück ehe er sein Gleichgewicht wiederfand und leicht seufzte.

„Nun hab dich nicht so, du bist 20 mal größer als er und vor so einem kleinen Ding hast du Angst?“ fragte er spöttisch und stemmte die Arme in die Hüfte.  Ich schüttelte schnell mit dem Kopf um seine Frage zu verneinen, jedoch sprach die Tatsache, dass ich wie ein Klammeräffchen an ihm hing und nur eine Bewegung des Grünlings ausreichen würde um mich mit einem Ruck auf Sasukes Schultern klettern zu lassen, nicht gerade für mich.

„Meister, Meister, da sind Sie ja. Ich habe nach Ihnen gesucht“, piepste es aufgeregt aus Richtung Teppich und fragend sah ich Sasuke an. „Meister?“

„Ja Meister“, antwortete er und schenkte mir einen gequälten Blick. „Würdest du mich nun wieder loslassen?“, fragte er und mit hochrotem Kopf kletterte ich wieder von ihm herunter.  

„Tut mir Leid“, flüsterte ich leise, jedoch schien er das nicht einmal zu bemerken, denn er zeigte auf das vierarmige Wesen, welches gerade versuchte meinen Schreibtisch hochzuklettern.

„Das ist Komori, mein Diener. Er ist ein Kobold, wie man sieht.“, erklärte er. Ich beugte mich vorsichtig zu dem kleinen Wesen, das sich Kobold nennt, hinunter, allerdings immer darauf gefasst, sofort zurückzuweichen, sollte es anfangen zu beißen, zu spucken oder Feuer zu speien.  

„Ehm…hallo. Ich bin Sakura“, sagte ich langsam, allerdings schien mein Annäherungsversuch den kleinen Kobold nicht gerade zu freuen, denn er sah mich missbilligend an und schnaubte verachtend: „Du hättest mich fast zertreten.“

„Ich weiß, entschuldige bitte. Ich hatte nicht die Absicht dir wehzutun, ich habe mich lediglich erschrocken.“ Meine Entschuldigung war aufrichtig gemeint, jedoch hörte ich ein spöttisches: „Nicht zum ersten Mal an diesem Abend“, hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um und sagte ehrlich: „Ja das vorhin tut mir auch Leid. Ich wollte dich nicht anschreien.“ 

Es schien ihn zu überraschen, dass ich mich entschuldigte, doch das überspielte er, indem er sich Komori zuwandte. 

„Warum hast du mich gesucht?“

„Sasuke-sama, Euer Vater verlangt nach Ihnen. Sie waren nun schon sehr viele Tage nicht zuhause.  Er ist wütend“, quiekte der kleine Kobold und gestikulierte dabei wild mit allen vier Händen in der Luft herum. Sasuke stieß einen gequälten Seufzer aus und blickte dann skeptisch  in meine Richtung.

„Also gut“, meinte er, „Dann kehre ich jetzt nach Hause zurück. Bis ich da fertig bin, bleibst du bei ihr, Komori“, wies er an und zeigte dabei auf mich. Ein einstimmiges „Was?“ erntete er dafür als Antwort von uns, jedoch verschwand er bereits. 

Ich sah den kleinen Grünling auf meinem Schreibtisch argwöhnisch an und dieser bedachte mich mit einem Blick, als hätte er gerade den schlimmsten Auftrag der Welt erhalten. Scheinbar waren wir beide nicht gerade begeistert über die Tatsache einander nun aushalten zu müssen. Unbeholfen wippte ich von einem Fuß auf den anderen und überlegte, was ich zu diesem Kobold sagen könnte um diese unangenehme Stille zu beenden.

„Nun…ehm… Willst du vielleicht…. ein Sandwich?“, fragte ich ihn zögernd, jedoch zog er seine haarigen Augenbrauen zusammen und sah mich mit gerunzelter Stirn an.

„Ein Sandwich? Was ist das?“ Ich überlegte, ob es wirklich eine gute Idee war, ihm ein Sandwich anzubieten, schließlich war er auch ein Dämon und wie ich bei Sasuke sehen konnte, standen Brote da nicht sonderlich hoch im Kurs.

„Etwas zu essen. Naja… zumindest etwas, das wir Menschen gerne essen. Wenn du willst, dann komm mit in die Küche, ich zeig es dir.“

„Essen? Wirklich?“, fragte er ungläubig und ich hätte wetten können, Sternchen in seinen großen schwarzen Augen aufblitzen gesehen zu haben. Er versuchte mühevoll von meinem Schreibtisch herunterzuklettern und ich streckte vorsichtig die Hand nach ihm aus. 

„Ich kann dich tragen, wenn du willst“, bot ich ihm an und hoffte er würde sich nicht allzu glitschig anfühlen. Dankend nahm er meine Hilfe an und kletterte auf meine Hand. Ich war überrascht, denn er fühlte sich keineswegs glitschig oder unangenehm an. Als ich ihn genauer betrachtete, sah ich, dass er jeweils nur drei Finger und Zehen besaß, dafür allerdings sehr spitzaussehende Krallen. Sein Körper war von grünen Schuppen übersäht, die im Licht gräulich schimmerten und auf seinem Rücken ragten seine Wirbel in Form von scharfkantigen Zacken heraus. Er hatte spitze große Ohren, die viel zu groß für seinen kleinen Kopf waren und auch riesengroße Augen. Es war mir unverständlich, wie ich vorhin solche Angst vor einem so kleinen, eigentlich sehr niedlichem Wesen haben konnte. Sasuke hatte Recht, er sah überhaupt nicht gefährlich aus. 

 

 

Sasuke hatte die Sandwiches, die ich nach ihm geworfen hatte, zusammen mit dem Teller auf den Küchentisch gestellt und ich war froh, nicht noch einmal von vorne anfangen zu müssen. Ich setzte Komori auf dem Tisch ab, welcher schnellen Schrittes auf die Brote zueilte, eine Runde drum herum rannte und dann vorsichtig daran roch.

„Und das esst ihr Menschen?“ fragte er mich erneut. Ich nickte. Er zuckte nur einmal kurz mit den Schultern und biss einfach in ein großes Sandwich hinein. Gespannt sah ich ihm dabei zu, wie er kaute, und wartete eine Reaktion ab, welche auch prompt kam. Er riss erstaunt die Augen auf und sah mich überrascht an.

„Das ist das Beste, was ich je gegessen habe“, meinte er und biss sofort ein neues Stück ab, kaute genüsslich und schmatzte vor sich hin.

„Wirklich? Es schmeckt dir?“, fragte ich ungläubig und er nickte eifrig. Dann stand er auf und verbeugte sich tief vor mir. „Vielen Dank, das du dein Essen mit einer kleinen Kreatur wie mir teilst“, Ich winkte jedoch nur ab. „Kein Problem. Es ist genug da, ich kann dir auch gerne noch mehr machen“, versicherte ich ihm und sah wieder die kleinen Sternchen in seinen Augen aufblitzen. 

„Du bist nett“, sagte er überrascht. Ich stutze und sah ihn verwundert an. „Was ist daran so überraschend?“ Jedoch ignorierte er meine Frage und biss stattdessen ein neues Stück Brot ab.

„Vielleicht hat Sasuke-sama mit seinem Meister doch mehr Glück gehabt, als er zuerst dachte“, sprach er weiter mit vollem Mund vor sich hin. Mehr Glück als er dachte? Was redete dieser kleine Kobold da?

„Hey, was soll das heißen, ‚er hat Glück gehabt‘? So schlimm kann es für ihn doch gar nicht sein. Schließlich hat Sasuke mich doch selbst erwählt und mir den Anhänger zukommen lassen“, meinte ich, jedoch schüttelte Komori nur den Kopf, während er sich das letzte Stücken Sandwich in den Mund steckte.

„Hat er nicht“, murmelte er vor sich hin, jedoch riss er im gleichen Moment die Augen weit auf und schlug sich auf den Mund. „Oh nein, das hätte ich nicht sagen dürfen. Bitte vergiss es schnell wieder, ja?“ Seine Stimme war ängstlich, doch er stand auf und wollte sich gerade ein neues Sandwich nehmen, als ich ihm jedoch einfach den Teller vor der Nase wegschnappte. Er warf mir einen pikierten Blick zu und jammerte: „Du hattest doch gesagt, ich dürfe es haben.“ 

Ich nickte und sagte: „Ja, das darfst du auch, aber nur unter einer Bedingung. Ich möchte, dass du mir erzählst, was du damit gemeint hast, als du sagtest Sasuke habe mich nicht ausgesucht. Erzähl es mir.“ Der kleine Kobold zappelte hibbelig auf unserem Küchentisch herum, als er abzuwägen schien, ob er sein Pflichtgefühl gegenüber Sasuke für seinen Wunsch nach Sandwiches vernachlässigen  konnte. 

„Er hat ihn verloren“, platzte es plötzlich aus ihm heraus. „Den Anhänger. Es war Zufall, dass du ihn gefunden hast, aber du hast ihn an dich genommen und somit wurde der Schritt des Erwählens vollzogen, ohne dass er es eigentlich wollte. Nun gib mir bitte dieses köstliche Zeug wieder.“

Ich stellte ihm den Teller wieder auf den Tisch und er machte sich sofort über ein neues Sandwich her. 

„Also wollte Sasuke eigentlich gar keinen Meister haben?“, fragte ich verwirrt. 

„Doch doch“, schmatzte er, „Sasuke-sama sucht schon sehr lange nach einem geeignetem Meister. Es ist ihm sehr wichtig, dass sein Meister eine so reine Seele hat, wie nur irgendwie möglich. Desto reiner die Seele desto größer die Kraft, weißt du?“

Ich war durcheinander und versuchte verzweifelt das Chaos in meinem Kopf zu sortieren. All die Zeit war ich davon ausgegangen, Sasuke hätte schon einen Grund dafür gehabt mich erwählt zu haben und mir darauf insgeheim etwas eingebildet. Dabei war es nur Zufall gewesen, dass gerade ich den Talisman gefunden hatte? Ich wusste nicht, wieso ich mich plötzlich so traurig und gekränkt fühlte. Er musste nun notgezwungen mit mir Vorlieb nehmen, dabei war ich ihm nicht einmal gut genug…

„Immer dieses Gerede von einer reinen Seele. Wer bitte sagt denn, dass meine Seele nicht rein genug ist? Außerdem warum ist es so wichtig für ihn Macht zu bekommen?“, rief ich aufgebracht und stach mit den Fingern imaginäre Löcher in die Luft. Ich bemerkte, wie mich Komori verstohlen musterte, doch als ich in seine Richtung sah, umfasste er ängstlich sein Sandwich mit allen vier Händen. „Ich… Ich erzähl’s dir ja, aber…. Aber nimm es mir nicht weg“, piepste er. Ich nickte und er seufzte erleichtert. 

„Naja weißt du, in der Hölle gibt es unter den Dämonen eine gewisse Rangfolge. Ganz unten stehen niedere Dämonen, wie beispielsweise wir Kobolde. Lange Zeit wurden wir nur herumgeschubst und gequält, denn wir sind klein und haben nicht besonders viel Macht. Viele Jahrhunderte lang gab es für Kobolde nicht einmal einen Grund zu leben und wir waren weniger Wert als Dreck, doch dann kam der große Uchiha-clan. Der Uchiha-clan ist der Clan der mächtigen Wolfsdämonen und diese gehören mit zu den führenden Familien in der Rangfolge. Die Uchiha’s haben uns angeboten, in ihre Dienste treten zu dürfen und dafür würden wir unter ihrem Schutz stehen. Auch Komori ist ein Diener der Uchihas“, erzählte er stolz, stand auf und streckte mir seinen Bauch entgegen, auf dem ein großer Fächer eingebrannt war. Ich war mir sicher, dieses Zeichen schon einmal gesehen zu haben und sah mir den zweiten Anhänger meines Talismans an. Es war das gleiche Symbol, ein rot-weißer Fächer. 

„Das ist das Symbol der Uchiha-Familie und seitdem Komori es trägt, wird er von keinem Dämon mehr geärgert oder herumgeschubst“, erzählte er stolz und nickte aufgeregt. 

Ich seufzte leise und raufte mir innerlich die Haare.

„Es ist ja schön, wenn dich nun keiner mehr herumschubst, aber was genau hat das nun mit Sasuke und dieser Macht, die er braucht, zu tun?“ Komori warf mir einen abschätzigen Blick zu, der mich wohl für mein fehlendes Interesse an seiner verbesserten Lebenssituation tadeln sollte. 

„Hast du mir nicht zugehört, Mensch?“, blaffte er mich in seiner hohen Stimme an. „Ich sagte er gehört einem der  mächtigsten Dämonenstämme in der Hölle an. Als Mitglied eines Clans, der in der Rangfolge ganz oben steht, muss er selbstverständlich mächtig sein. Kannst du dir vorstellen, wie viele Feinde die Uchihas haben?“ Seine Stimme war getränkt voller Empörung darüber, dass ich diese Schlüsse aus seinen Erzählungen nicht selbst gezogen habe. 

„Außerdem“, fügte er an, „ Ist Sasuke-sama nicht nur irgendein Mitglied. Er ist DAS Mitglied“, betonte er und biss erneut einen viel zu großen Happen von einen der Sandwiches ab. 

„Was meinst du mit ‚DAS Mitglied‘? Soll das etwa bedeuten, Sasuke ist der Anführer des Wolfsdämonenclans?“ Ich war entsetzt über eine solche Erkenntnis. Sollte meine Seele also nicht rein genug sein und ihm nicht die nötige Macht geben, war ich für den Untergang eines ganzen Clans verantwortlich? Komori schüttelte entgeistert den Kopf.

„Nein, nein. Der derzeitige Anführer der Wolfsdämonen ist Sasuke-samas Vater, Fugaku-sama. Aber es ist Tradition, dass ein Oberhaupt alle 1000 Jahre sein Amt niederlegen muss und einer seiner direkten Nachkommen wird auch sein Nachfolger werden. In Fugaku-samas Fall kann das daher nur Sasuke-sama oder…“ Komori schluckte merklich und ließ deprimiert den Kopf hängen, ehe er kleinlaut weitersprach: „Oder Itachi-sama werden.“ 

„Also ist dieser Itachi Sasuke’s Bruder? Und nun hat er Angst, wenn er keinen Meister mit einer reinen Seele gefunden hat, würde sein Vater seinen Bruder wählen und nicht ihn?“, fragte ich vorsichtig, doch nach Komori’s pikierten Gesichtsausdruck zu urteilen, war ich wieder einmal auf dem Holzweg.

„Es geht doch nicht immer alles um dich“, piepste er zornig, wurde aber im selben Moment wieder traurig und leise. „Nein, Fugaku-sama bestimmt seinen Nachfolger nicht selbst. Wer der Nachfolger wird, lässt sich nur in einer Schlacht entscheiden.“

„In einer Schlacht?“, fragte ich entsetzt, „Sie sollen gegeneinander kämpfen? Aber sie sind doch Brüder.“ Ich fand den Gedanken furchtbar und erschreckend, dass zwei Brüder gegeneinander in einer bestialischen Schlacht kämpfen und das Blut des jeweils anderen vergießen sollten, nur weil es irgendeine Tradition so vorschreibt. Zumindest konnte ich mir nicht vorstellen, dass es bei einer ‚Schlacht‘ zwischen Dämonen um etwas harmloses, wie ein Wettstreit im Schach gehen sollte.

Komori zuckte jedoch nur mit den Schultern und schaute immer noch bekümmert zu Boden. 

„Das ist auch der Grund, weshalb Sasuke-sama nach einem starken Meister mit einer reinen Seele gesucht hat. Er braucht so viel Macht, wie möglich, damit er sein Ziel erreichen kann: Endlich seinen Bruder zu besiegen und  den Platz seines Vaters einzunehmen.“

„Was?“ Meine Stimme schnellte ein paar Oktaven hoch und ich glaubte meine Augen müssten jeden Moment aus ihren Höhlen fallen, als ich Komori entgeistert anstarrte. „Soll das etwa heißen, er WILL  gegen seinen Bruder kämpfen? Gegen seinen eigenen Bruder? Wie kann er nur? Liebt er ihn denn nicht?“

„Ihn lieben? Sasuke-sama ist ein Dämon. Wir kennen so etwas wie Liebe nicht. Positive Gefühle sind uns fremd. Glück, Hoffnung, Liebe… Ein Dämon kann das nicht empfinden. Er verspürt Wut, Neid und Schmerz. So sieht sein Innerstes aus. Und Sasuke-sama… Weißt du, er hat sich nie etwas mehr gewünscht, als die Anerkennung seines Vaters. Er ist leider nur der Zweitgeborene. Itachi-sama hatte als Erstgeborener immer schon die ganze Aufmerksamkeit des Vaters und nicht nur das, Itachi-sama war auch schon als kleines Kind unglaublich talentiert. Er konnte seine Dämonenkräfte bereits in jungen Jahren entfachen und diese schon nach kurzer Zeit nahezu bis zur Perfektion kontrollieren. Daher war er auch immer der ganze Stolz der Familie. Sasuke-sama konnte seinem Vater im Vergleich dazu nie etwas recht machen. Von ihm wurde viel verlangt, aber er stand immer im Schatten seines Bruders.  Egal was er tat oder wie gut er es tat, es war seinem Vater nie gut genug und auch der restlichen Familie nicht. Bis heute gehen alle davon aus, dass Itachi-sama der neue Anführer nach Fugaku-sama sein wird und darum hat sich Sasuke-sama dieses Ziel gesetzt. Er will stark und mächtig werden nur für diesen einen Kampf. Er will allen zeigen, dass er Itachi-sama in nichts nachsteht und er will endlich anerkannt werden. Auch wenn es seinen Tod kosten mag.“

 

Es wurde totenstill in der Küche, nur Komoris leises Schmatzen war gelegentlich zu hören. Nach außen hin mochte ich ruhig wirken, doch in mir kämpfte ein Sturm. Ich empfand Mitleid für Sasuke und schämte mich dafür schlecht von ihm gedacht zu haben. Ich hatte ihn für einen einfachen, egoistischen, aufgeblasenen Dämon gehalten, der es mochte andere herum zu schubsen und nur nach Macht strebte, weil es für Dämonen nun einmal so üblich war. Allerdings hätte ich eine solche Geschichte nicht erwartet. Wie es sich wohl anfühlen mochte Jahrhunderte lang im Schatten des eigenen Bruders zu stehen und  egal, was man auch tat und wie sehr man sich anstrengte, es wäre nie gut genug? Wenn sich einem dann die Chance bieten würde, durch einen einzigen Kampf dieses Leid zu beenden und die Anerkennung zu erlangen, nach der man sich seit Ewigkeiten sehnt, wäre es dann nicht verständlich diesen Kampf in Kauf zu nehmen, ihn gar anzustreben? Würde ich in so einer Situation nicht gar selbst so handeln? Langsam fing ich an Sasukes und auch meine Rolle in diesem ganzen Vertrag zu verstehen.

„Komori?“, durchbrach ich leise die Stille und der kleine Kobold gab schmatzend einen zustimmenden Laut von sich, als Zeichen, dass er mich gehört hatte. 

„Ich habe vor kurzem in einem Buch gelesen, dass die Seele eines Menschen von dessen Wünschen, Hoffnungen und Träumen bestimmt wird und den Menschen mit Lebensfreude erfüllt. Also angenommen, ich wäre damit einverstanden Sasuke meine Seele zu geben, würde das bedeuten, dass ich all meine Wünsche, Hoffnungen und Lebensfreude verliere?“ Ich warf ihm einen interessierten Blick zu, doch der kleine Kobold blickte nur fragend zurück.

„Wie kommst du denn auf sowas? Eine Seele ist doch kein Gegenstand, denn man einfach so weggeben kann. Man könnte es vielmehr… teilen nennen. Deine Hoffnungen, dein Glück, dein Hass, deine Trauer, alle deine Gefühle, alles was du erlebst, das alles formt dein Innerstes. Das wird Seele genannt. Wenn du Sasuke-sama etwas von deiner Seele gibst, so empfindet auch er diese Dinge und das gibt ihm Kraft. Da du immer weiter lebst, immer weiter empfindest und immer wieder neue Erfahrungen machst, hat auch deine Seele kein Ende.  Deine Lebensfreude und Wünsche können dich also nicht verlassen, nur weil du Sasuke-sama daran teilhaben lässt, verstehst du?“

Ungläubig blickte ich den kleinen Grünling auf unserem Küchentisch an und blinzelte überrascht. Das war alles? Er hatte Anteil an meinen Emotionen und Erlebnissen und das war es schon? Mir würde nichts fehlen oder abhandenkommen?

„Ich verstehe aber nicht ganz, inwieweit ein Dämon davon mächtig werden soll. Das sind doch schließlich nur ein paar…. Gefühle.“ Komori seufzte gequält und machte eine theatralische Geste, als spräche er mit einem sehr starrköpfigen, dummen Kind.

„Ich habe dir doch vorhin bereits erklärt, dass ein Dämon keine positiven Gefühle empfindet. Daher kann ein Dämon von ganz alleine nie vollkommen sein und solange ein Dämon nicht vollkommen ist, kann er auch nicht seine ganze Kraft einsetzen. Darum ist es auch wichtig, dass eine Seele rein ist. Eine unreine Seele bedeutet, dass der Mensch selbst viel Wut, Neid, Eifersucht und andere negative Gefühle in sich trägt und somit ist für die positiven kaum noch Platz. Negative Gefühle haben für einen Dämonen keinen Wert, denn sie können die Leere in seinem Inneren nicht füllen und somit wird er mit ihnen auch nicht seine volle Kraft einsetzen können. Verstehst du mich jetzt?“, fragte er und ich nickte. „Aber warum suchst du dir denn keinen Meister Komori? Hättest du denn dann nicht auch die Chance darauf mächtiger zu werden?“ Ich erntete für diese Frage nur einen empörten Blick und schnelles Kopfschütteln. 

„Nein, niemals. Auch wenn Komori seine ganze Kraft einsetzen kann, so würde es trotzdem nichts bringen. Kobolde besitzen keine so starken Kräfte, wie die Tierdämonen oder andere höhere Dämonen. Komori dient den Uchiha’s. Sie sind meine Meister. Das ist die einzige Kraft, die sich ein Kobold wünschen kann“, erklärte er und begann zu lächeln. Mehr gab es an diesem Abend nicht zu sagen.

 

Missmutig starrte ich auf meine verkackte Matheprüfung. Eine glatte fünf. So etwas war mir in meiner ganzen Schullaufbahn noch nie geschehen und ich wünschte mir gerade nichts sehnlichster, als dass der Boden sich auftun und mich samt meiner Arbeit verschlingen würde. Ino, die neben mir saß, warf mir besorgte Blicke zu, denn auch sie war eine durchaus andere Leistung von mir gewohnt. Wie konnte mir, als Klassenbeste, nur so ein Ausrutscher passieren?

Ich musste nicht lange nachdenken, denn der Grund dafür lag auf der Hand. Seit ein gewisser schwarzhaariger Wolfsdämon in mein Leben getreten war, lag meine Konzentration für alle wichtigen Sachen bei null. Die ganze Zeit über musste ich überlegen, wie ich ihn wieder loswerden würde und selbst jetzt, wo sich die Situation vorerst beruhigt hatte, kreisten meine Gedanken die ganze Zeit um Sasuke. Er war noch am gestrigen Abend nach Hause gekommen und auch wenn es mich drängte über die Sache mit ihm zu sprechen, war ich mir sicher, er würde mein Mitleid nicht wollen. Daher schwieg ich und tat ihm gegenüber als wäre nie etwas gewesen. Insgeheim haderte ich jedoch mit mir, ob ich ihm wirklich nur wegen eines solchen Kampfes meine Seele geben sollte. 

Seit dem Gespräch mit Komori hatte ich keine Angst mehr davor ihm diese zu geben, aber konnte ich so etwas wirklich unterstützen? Stand es mir überhaupt zu darüber zu urteilen? Mir qualmte der Kopf vor lauter Nachdenken und selbst die laute, schrille Schulglocke überhörte ich geflissentlich.

„Saku? Ist alles ok?“ Ino’s Stimme holte mich aus meinen Gedanken wieder in die Realität zurück und als ich aufsah, bemerkte ich ihren besorgten Gesichtsausdruck. 

„Ja, danke Ino. Es ist alles in Ordnung“, versicherte ich ihr, allerdings schien sie nicht gerade überzeugt. „Bist du dir sicher?“, fragte sie, doch es war Tenten, die ihr antwortete.

„Klar geht es ihr gut, Ino. Man kann halt nicht immer nur Einsen schreiben und das ist ok so, Saku. Außerdem war der Test ja auch wirklich schwer, schau, ich habe schon wieder eine Volle kassiert“, erklärte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Nun macht euch nicht so viele Gedanken ihr zwei und lasst uns gehen. Ich habe nicht vor hier nur wegen einer schlechten Note zu übernachten.“

Tenten hatte Recht. Eine schlechte Note war wirklich kein Weltuntergang. Außerdem hatte ich genug gute Noten gesammelt um diesen einen Ausrutscher problemlos ausgleichen zu können. 

Wir packten unsere Sachen zusammen und verließen wieder einigermaßen gut gelaunt das Schulgebäude.

„Ich freue mich schon total auf den Schulausflug nächste Woche. Dann kann ich endlich meinen neuen Bikini tragen“, schwärmte Ino vor sich hin und begann leise zu summen.

„Ich finde es eher komisch, dass wir Mitte Mai bereits an den Strand fahren. So warm finde ich es nun wirklich noch nicht“, bemerkte Tenten und versuchte Ino damit wieder aus dem Traumland zu reißen. „Nunja den Lehrern geht es ja ohnehin weniger um den Strand, sondern vielmehr um diese große Tropfsteinhöhle, die es da geben soll“, fügte Ino etwas enttäuscht an. „Aber das hindert mich nicht daran in der freien Zeit in meinem neuen Bikini am Strand zu liegen. Außerdem weiß ich nicht was du hast, Teni. Es sind bereits jetzt schon immer gut über 27°C. Wie warm muss es für dich denn erst werden?“, stachelte sie weiter und warf jubelnd die Arme in die Luft. „Ein Hoch auf die Erderwärmung.“

„Also Ino! Das ist nun wirklich nichts, worüber man sich freuen sollte“, tadelte Tenten sie. „In ein paar Jahren haben wir wahrscheinlich gut 50°C im Sommer und werden alle gebrutzelt wie Hähnchen am Spieß.“ 

„Oder es passiert wie in dem Film ‚The Day After Tomorrow‘ und plötzlich bricht die nächste Eiszeit aus“, witzelte ich, doch erntete ich dafür nur einen bösen Blick von Tenten.

„Von mir aus, solange Jake Gyllenhaal mich wärmen kommt, ist mir das recht.“ Ich musste über Ino’s Bemerkung lachen, während Tenten kapitulierend die Arme in die Luft schmiss und mir einen vielsagenden Blick zuwarf. „Ich geb’s auf. Sie ist echt unmöglich. Aber jetzt hast du sie an der Backe, Saku. Ich muss zum Training. Bis morgen dann.“ Sie verabschiedete sich noch schnell, ehe sie bereits die Flucht antrat. Ich grinste immer noch vor mich hin, als lautes Gekreische und Gekicher aus Richtung Schultor meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

„Was geht denn da vorne ab? Haben wir einen Prominenten zu Gast, oder warum kreischen die alle so?“, fragte Ino genervt und versuchte sich einen Weg durch eine Traube Mädchen  zu schlagen.

„Weg da… Man, geh doch mal zur Seite… Lasst uns durch, verdammt“, meckerte sie drauf los und zog mich hinter sich her. Als wir endlich die Meute kreischender Mädchen passiert hatten, sah ich den Grund für die Hysterie auf der anderen Straßenseite stehen und hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst. Er lehnte lässig an einer großen Steinlaterne, hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und die Augen geschlossen. 

Ich hörte Ino leise neben mir: „Wow“, murmeln und stieß einen leisen Fluch aus. Scheinbar hatte er mich gehört, denn er öffnete seine Augen und kam langsam über die Straße geschlendert. Die Mädchenschar hinter uns brach erneut in hysterischem Gekicher aus und  ich überlegte, ob ich nicht einfach wegrennen konnte um zu verhindern mit ihm in Zusammenhang gebracht zu werden. Doch ich war mir sicher, das würde nichts bringen. 

„Warum hat das so lange gedauert?“, fragte er genervt und ich plusterte empört die Backen auf. „Wie bitte? Du hast mir versprochen, mich in der Schule in Ruhe zu lassen“, erinnerte ich ihn. Noch an diesem Morgen hatte er mir versprochen, mich in der Schule nicht aufzusuchen, doch ihm lag offensichtlich nicht viel an einem Versprechen.

„Das habe ich doch auch. Wir sind hier aber nicht mehr IN der Schule“, betonte er grinsend und in Gedanken zog ich ihn gerade durch diverse Folterinstrumente. Ich hätte es wissen müssen!

„Ehm, Saku?“, versuchte Ino auf sich aufmerksam zu machen und ich sah erschrocken in ihre Richtung. „Ihr kennt euch?“

„Ja-a…ehm… Also, ja er ist ein ferner Bekannter“, versuchte ich die Wahrheit ein wenig zu verschleiern. „Ino das ist Sasuke. Sasuke, das ist-“, „Ino. Ino Yamanaka. Sehr erfreut“, unterbrach sie mich und strahlte ihn zuckersüß an.  Er nickte ihr kurz zu.  

„Können wir jetzt nach Hause gehen?“, fragte er an mich gewandt und bei Ino’s irritiertem Blick schoss mir augenblicklich die Röte ins Gesicht. Wie konnte er so etwas einfach so in der Öffentlichkeit fragen?

„Ihr… Ihr wohnt zusammen?“, stammelte sie leicht durcheinander und ich versuchte mir in Windeseile eine plausible Erklärung zurecht zu legen.

„Nun… ehm… Er ist der Sohn eines Geschäftspartners meines Vaters und derzeit bei uns zu Besuch.“ Sie schien sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben und strahlte uns überschwänglich an.

„Aber ihr wollt doch jetzt nicht wirklich schon nach Hause gehen, oder? Lasst uns doch irgendwo noch einen Kaffee oder so trinken. Außerdem ist heute ein super Wetter, da wäre es doch schade, wenn ihr so schnell schon nach Hause gehen würdet“, betonte sie und hakte sich munter bei mir ein. Ich wusste nicht so recht, wie ich darauf reagieren sollte, denn eigentlich hatte ich vor Sasuke so gut wie möglich von Ino und den anderen fernzuhalten, allerdings fiel mir auch keine mögliche Ausrede ein, um Ino abzuwimmeln. Ich sah hilfesuchend zu Sasuke, in der Hoffnung er würde sein Desinteresse an der Sache verkünden und darauf bestehen nach Hause zu gehen, jedoch hoffte ich umsonst. Er erwiderte meinen Blick und zuckte nur mit den Schultern. „Von mir aus“, meinte er und Ino stieß einen leisen Freudenschrei aus. Nun kam ich nicht mehr drum herum und musste mich gezwungenermaßen von Ino mitziehen lassen, während Sasuke uns gelangweilt hinterhertrottete. 

 

„Dann ging es ganze 40 Meter im steilen Fall nach unten und alle haben laut geschrien. Ich natürlich nicht, ich bin schon schlimmere Achterbahnen gefahren, aber ich muss zugeben, diese war wirklich nicht schlecht. Ich bin ja ein kleiner Adrenalinjunkie, musst du wissen. Von viel Aktion kann ich gar nicht genug bekommen“, brachte Ino ihre Erzählung über ihren letzten Freizeitbesuch zu Ende und lachte leise. „Magst du Achterbahnen auch so sehr?“, fragte sie Sasuke begeistert, jedoch starrte er nur gleichgültig durch die Fensterscheibe auf die Straße und beobachtete die vorbeieilenden Leute. 

„Nein“, war seine monotone Antwort und ich stöhnte innerlich genervt auf. Dieser Nachmittag entwickelte sich zu einer totalen Katastrophe! Bereits den ganzen Weg lang von der Schule bis zum Café hatte Ino Sasuke ihre Lebensgeschichte erzählt und ihm wiederrum versucht Informationen über sich selbst zu entlocken. Während ihr Mund scheinbar einfach nicht aufhören konnte zu reden, stellte Sasuke das reinste Gegenteil dazu dar. Er redete überhaupt nicht, gab nur hin und wieder eine einfache Geste als Erwiderung, oder beschränkte seinen Antwort auf ein Wort: ‚Nein‘. Er starrte die ganze Zeit nur gelangweilt vor sich her und ich fragte mich, wieso er diesem Treffen überhaupt erst zugestimmt hatte, wenn er die ganze Zeit von allem und jedem sichtlich genervt war. 

Ino schien mich leider völlig vergessen zu haben, denn schon seit einer guten Stunde sprach sie kein  Wort mehr mit mir und würdigte mich nicht mal eines Blickes. Ich fühlte mich so überflüssig, wie schon lange nicht mehr.

„Ach nicht?  Nunja, du hast ja Recht. So gut sind Achterbahnen nun auch wieder nicht. Immer diese langen Schlangen, das ewige Warten und das alles nur für 1-2 Minuten Fahrt“, gestand Ino verlegen und spielte geistesabwesend mit einer blonden Haarsträhne, die sich aus dem langen, hochgesteckten Zopf gelöst hatte und ihr nun störend ins Gesicht fiel. 

„Es ist so schön warm heute, wollen wir uns nicht ein leckeres Eis bestellen?“, schlug sie vor, jedoch erntete sie nur einen verwirrten Blick seitens Sasuke. „Eis?“, fragte er und Ino lächelte ihn liebreizend an. „Ja, Eiscreme, du weißt schon. Ich persönlich esse ja am liebsten Erdbeere, denn ich liebe diesen fruchtig-süßen Geschmack.“

„Ich hasse süßen Kram“, platzte es Sasuke heraus und er ließ seinen Blick wieder aus dem Fenster schweifen. „Oh“, sagte Ino, sichtlich überrascht über seine patzige Antwort, jedoch fasste sie sich schnell wieder. „Nun, das macht ja nichts. Du kannst ja auch gerne eine andere, weniger süße Sorte pro-“, „Nein“, unterbrach er sie einfach und sah anschließend genervt in meine Richtung. „Iss dein Eis, damit wir endlich nach Hause können“, forderte er mich auf und ich wurde augenblicklich erneut wütend darüber, dass er mir schon wieder Befehle gab. Ich schluckte die Wut herunter, denn ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Ich wollte auch nur noch nach Hause. Ino schien sichtlich enttäuscht über eine solche Abfuhr zu sein, denn sie war es gewohnt, dass die Jungs ihr den Hof machten und nicht andersrum. Ich winkte einen Kellner zu uns heran und bestellte einen Schokoladeneisbecher für mich und einen großen Becher Erdbeereis mit extra viel Sahne für Ino, wie sie ihn am liebsten aß. 

„Saku?“, fragte Ino leise und ich war überrascht, da ich bereits davon ausgegangen war, sie hätte mich vollkommen vergessen. Sie beugte sich zu mir herüber und flüsterte mir leise ins Ohr: „Ich müsste mal kurz verschwinden. Kommst du bitte mit?“

Ich seufzte leise, tat ihr aber den Gefallen und nickte langsam. Sie lächelte Sasuke leicht an, entschuldigte sich, ehe sie aufstand und sich ihren Weg zu den Waschräumen bahnte. Ich folgte ihr.

Als ich jedoch gerade den Raum betreten und die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, umfasste Ino meine Hände mit ihren und zog mich etwas zu sich heran.

„Oh Saku, er ist perfekt“, hauchte sie. Ich blinzelte perplex und  versuchte ihren Gedankengängen zu folgen. „Wer?“, fragte ich verwirrt und sie hielt sich theatralisch, den rechten Handrücken an die Stirn. „Sasuke. Ich habe ja schon viele tolle Männer kennengelernt, aber er… er ist so… unglaublich.“

„Unglaublich? Er? Also ich weiß ja nicht ganz, Ino.“ Ich erschrak, als sie erneut meine Hände umfasste und mir panisch in die Augen sah. „Sag mir, Saku, liebst du ihn?“ Ob ich Sasuke liebte? Diesen teuflischen, gemeinen Dämon?

„Nein“, versicherte ich ihr ehrlich und fügte hinzu: „Wie gesagt Ino, er ist nur der Sohn eines Geschäftspartners meines Vaters, der eine Zeit lang hier zu Besuch ist. Ich kenne ihn doch selbst kaum.“

„Das ist wunderbar“, rief sie aus und drehte sich freudestrahlend im Kreis. Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und überlegte ernsthaft sie nicht vielleicht einweisen zu lassen. Hatte Sasuke mit seinen Dämonenkräften irgendeinen okkulten Zauber über sie ausgesprochen, damit sie dem Wahnsinn verfiel?

„Er ist so perfekt, Saku. Er ist cool, unglaublich gut aussehend und so unnahbar. Er ist wahrscheinlich der einzige Kerl weit und breit, der nicht auf Anhieb meinen Reizen verfallen ist und stellt somit seit langem mal wieder eine richtige Herausforderung dar“, zählte sie mehr für sich selbst als für mich auf und ich begann zu verstehen. Oh bitte nicht…

„Ino, bist du in Sasuke verliebt?“, fragte ich sie zögernd und sie nickte eifrig. „Ohja, das bin ich. Einen wie ihn habe ich noch nie getroffen. Aber das macht alles nichts. Früher oder später werde ich auch eine etwas härtere Nuss, wie ihn, knacken, verlass dich darauf“, kicherte sie, „Aber du musst mir dabei helfen, Saku“, forderte sie mich auf und ich zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Ich soll dir helfen? Aber was ist denn mit deinem jetzigen Freund? Diesem Sai?“

„Ach Sai. Sai ist ja ganz nett, aber im Vergleich zu Sasuke ist er ein Niemand. Und für meinen Plan brauche ich selbstverständlich Zeit und da Sasuke nun eine Weile bei euch wohnt, wird es sicherlich nicht leicht, aber du musst dich von ihm fernhalten, Saku.“

Ich sollte mich von Sasuke fernhalten? Wie stellte sie sich das vor?

„Es ist wichtig, denn ich will nicht, dass du dich vielleicht doch noch irgendwann zu ihm hingezogen fühlst oder er in deiner Gesellschaft mehr sieht als eine nette Gastgeberin“, erklärte sie. „Du wirst mir diesen Gefallen doch tun, oder Saku?“ Sie sah mich voller Erwartungen an und mir schnürte sich der Hals auf unangenehme Art und Weise zu.

„Ich… Ino, ich… Ich kann nicht…“ Ihr Blick zeigte Betroffenheit, doch wie sollte ich ihr nur erklären, dass Sasuke kein Mensch, sondern ein Dämon war und ich durch ziemliches Pech seinen Talisman gefunden und wir nun einen Vertrag hatten? Am Ende war es nicht sie, sondern ich, die von den Männern in weißen Kitteln abgeholt werden würde. Das konnte ich ihr nicht erzählen.

„Aber warum nicht? Warum nicht, Sakura? Ich dachte du bist meine Freundin.“ Die Enttäuschung in ihrer Stimme und in ihren Augen verletzte mich genauso sehr wie sie selbst. „Aber ich bin deine Freundin, Ino“, versicherte ich ihr, jedoch sah sie mir nur trotzig entgegen. „Achja? Wenn du wirklich meine Freundin bist, dann versprich es mir. Versprich mir, dass du dich von ihm fernhälst. Wahre Freunde stehen sich nicht gegenseitig im Weg, sondern unterstützen einander.“

„Aber Ino…“

„Versprich es!“, befahl sie und der drängende Unterton in ihrer Stimme, ließ keine Widerworte zu. Ich wusste, ich musste mich nun entscheiden. Ino oder Sasuke…

„Ok, Ino. Ich verspreche es“, sagte ich leise und sie fiel mir freudestrahlend um den Hals, während mein Gewissen begann laut zu schreien und zu toben. Es war nur ein Wort, dass es schrie: Verrat

 


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