Es war ein warmer Sommerabend, als noch einige wenige Vögel laut zwitschernd über die Wiese hinter dem Haus hin und herflatterten, und das Gras auf einige verbliebene Körner absuchten. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, verwandelte den Himmel in ein Farbenmeer aus tiefen orange, rot und violett Tönen, während die Sonne ihre letzten Strahlen noch einmal ausstreckte, ehe sie gänzlich im Horizont versank.

Die Abenddämmerung war für Sakura bisher immer die liebste Tageszeit gewesen, denn das Feuer des Abendhimmels, wie sie es gerne nannte, war jedes Mal aufs Neue ein einzigartiges Spektakel. Denn auch, wenn die Sonne den Himmel fast jeden Abend brennen ließ, so war doch keine Dämmerung wie die Andere.

Die Rosahaarige saß mit angezogenen Beinen auf der Wiese hinter Naruto’s kleinem Haus, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und begleitet vom Gesang der Vögel betrachtete sie den Abendhimmel, der ihr sonst immer so viel Vergnügen bereitet hatte. Doch heute, konnte sie sich nicht einmal an der Dämmerung erfreuen.

Das Gras unter ihren Händen war von der heißen Tagessonne und aufgrund des wenigen Regens der letzten Zeit, völlig ausgetrocknet, heiß und gelblich. Aber auch der warme Boden unter ihrem Körper schaffte es nicht, die Wärme auch bis in ihr Innerstes vordringen zu lassen.

Sasuke’s Besuch war nun schon zwei Tage her und auch, wenn er seitdem nicht wieder aufgetaucht war, so konnte sie die innere Kälte, die sie nach der Auseinandersetzung mit ihm heimgesucht hatte, einfach nicht vertreiben. 

In diesen zwei Tagen hatte Sakura viel über Sasuke, sich selbst und ihre eigenen Gefühle nachgedacht. Seine letzten Worte, bevor er ging, spukten ihr nun schon seit geraumer Zeit durch den Kopf: „Was willst du eigentlich? Was erwartest du von mir? Erwartest du, dass ich alles aufgebe? Erwartest du, dass ich mich von meiner Familie abwende? Meine Erfolge in den Wind schlage? Dich heirate? Denkst du wirklich, damit würdest du glücklich werden?“

Sakura versuchte genauer darüber nachzudenken. Was genau war es eigentlich, was sie wollte? Was erwartete sie von ihm, damit sie selbst wieder glücklich werden konnte?

Wollte sie, dass er alles aufgab? Nur für sie? Nein, das wollte sie nicht. Er hatte sein ganzes Leben lang hart gearbeitet, sein eigenes Leben in Kriegen und Schlachten riskiert, hatte sich einen Namen gemacht und es bereits in seinen jungen Jahren zu einem engen Vertrauten des Shoguns geschafft. Nie könnte sie wollen, geschweige denn erwarten, dass er dies für sie tat.

Erwartete sie, dass er sie heiraten würde? Nein, das war nicht möglich. Er war ein Krieger des ersten Standes und sie eine kleine Magd, ein Nichts. Kein Geistlicher würde sie miteinander vermählen, ganz gleich, wie sehr Sasuke darauf bestehen würde. Es war einfach nicht erlaubt. Wie also könnte sie so etwas auch erwarten?

Was war es nur, was sie sich erhoffte und sich wünschte? War es nicht seine Liebe? Würde sie diese rein körperliche Beziehung zu ihm weiter führen können, wenn sie wenigstens die Gewissheit hätte, dass er sie nicht nur körperlich begehrte, sondern sie ernsthaft liebte? Würde ihr das reichen?

 

Sakura strich mit ihren Händen über das raue, verbrannte Gras unter ihren Fingern und geistesverloren zupfte sie einige tote Grashalme aus dem Boden. Ein raues, resigniertes Schnauben entfuhr ihr und sie schüttelte leicht mit dem Kopf, was einen Vogel, welcher ganz in ihrer Nähe auf dem Boden saß, dazu veranlasste, ängstlich zu ihr aufzublicken, eilig sein gefundenes Korn aufzupicken und schleunigst das Weite zu suchen.

Sie durfte nicht länger so naiv sein. Es war an der Zeit, dass sie endlich an ihre eigene Zukunft dachte und so konnte es einfach nicht für sie weiter gehen. Im Moment begehrte er sie, doch was würde geschehen, wenn er sie eines Tages leid war? Wie lange würde es dauern, bis es dazu kam? Ein paar Monate? Ein Jahr? Vielleicht auch 2? Sie war nicht naiv genug sich vorzumachen, dass sie auf ewig bei Naruto leben konnte, während Sasuke sie bis zu seinem Tod besuchen und auch finanziell unterstützen würde. Sobald er eines Tages genug von ihr hatte, würde er sie fallen lassen, dessen war sie sich gewiss.  Später einmal wird er selbst das Haus seines Vaters übernehmen, wird der Hausvorstand sein mit Karin als Frau an seiner Seite. Er würde Kinder haben und von ihnen das Gleiche fordern, wie sein Vater es einst von ihm selbst forderte. In einem solchen Leben hatte eine kleine, unbedeutende Liebschaft einfach keinen Platz mehr.

Und was war mit ihrer eigenen Zukunft? Wünschte sie sich denn keinen Ehemann, den sie aufrichtig lieben und dem sie wundervolle Kinder schenken konnte? Wünschte sie sich kein normales Leben? Bevorzugte sie es wirklich, die Geliebte eines unerreichbaren Kriegers zu sein, nur weil sie im Moment nicht dazu fähig war, ihre eigenen Gefühle für ihn zu unterdrücken?

Ein trauriges Seufzen entfuhr ihr, denn die Antwort darauf kannte sie bereits. Es reichte ihr nicht. Für sie beide konnte es einfach keine gemeinsame Zukunft geben, dafür waren sie einfach zu unterschiedlich.

Eine winziger Tropfen fiel ihr im gleichen Moment, als ihr auch langsam die Tränen in die Augen traten, auf die Stirn und Sakura ließ ihren Blick gen Himmel wandern. Dieser war nach wie vor in den Feuerfarben der Dämmerung gefärbt, nur eine einzige, kleine Wolke prangte am Himmel direkt über ihr und ließ immer mehr winzige Regentropfen auf sie niederfallen. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf die Züge der Rosahaarigen, als sie begriff, dass sie in dieser Welt wahrscheinlich genauso Fehl am Platz war, wie die kleine Wolke in diesem sonst so wolkenlosen Abendhimmel.

Trotz des nun einsetzenden  Regens konnte Sakura sich nicht dazu durchringen sich zu erheben und ins Haus zurückzukehren, denn irgendwie hatte der Regen etwas Tröstliches. Als würde der Himmel ihre Trauer verstehen und mit ihr gemeinsam weinen… Daher blieb sie sitzen, in der einbrechenden Nacht und war froh darüber, dass man ihre Tränen nun wenigstens nicht mehr sehen  konnte.

Alles, was ihr noch blieb, war ein kleiner Traum. Ein Traum von einer Welt, in der es keine Stände und keine Unterschiede gab. Eine Welt, in der sie beide hätten glücklich werden können. Gemeinsam…

 

Schwere Schritte halten in der langen Halle nieder, als er schnellen Fußes auf die breite Flügeltür zuschritt. Die beiden Wachposten, die sonst vor der großen Tür postiert waren, standen jedoch heute nicht davor. Er störte sich allerdings nicht weiter daran, schließlich würde ihm das unnötige Erklärungen und kostbare Zeit sparen. Schwungvoll öffnete er die Tür und trat in den dahinterliegenden Raum ein. Tokugawa Ieyasu, Vater des amtierenden Shogun’s Hidetada und nach wie vor insgeheimer Machthaber über ganz Japan saß wie immer auf einem edlen Samtkissen und hatte mehrere Schriftrollen vor sich ausgebreitet, die offensichtlich mit wichtigen politischen Inhalten gefüllt waren. Als Sasuke in den großen Raum trat, kniete er nieder und neigte respektvoll den Kopf, während Ieyasu überrascht aufblickte und seine schwarzen, dichten Augenbrauen erstaunt nach oben zog. Sasuke war sich darüber bewusst, dass er sich mit seinem plötzlichen, unangekündigten Besuch einige Freiheiten herausnahm, die er sich auch nur erlauben durfte, weil er einer Ieyasu’s bester Männer war. Ohne groß auf eine Frage zu warten, erklärte Sasuke: „Bitte entschuldigen Sie mein unangemeldetes Erscheinen, Tokugawa-sama, aber mein Anliegen ist von dringlicher Natur.“

Der ehemalige Shogun kräuselte leicht den Mund und strich sich skeptisch über den flauen Kinnbart, als müsse er erst überlegen, ob er ihm eine Audienz gewähren würde oder auf der Stelle hinauswerfen lassen sollte. Schließlich legte er jedoch seine Sammlungen an Schriftrollen zur Seite, schob einen kleinen Tisch, der neben ihm stand, vor sich und deutete Sasuke auf der gegenüberliegenden Seite Platz zu nehmen. Dieser folgte der Aufforderung, setzte sich selbst auf ein Sitzkissen gegenüber Ieyasu’s und beobachtete ihn dabei, wie er kleine fünfeckige Spielsteine auf dem Tisch anordnete.

„Du bist einer meiner besten Männer, Sasuke“, meinte Ieyasu mit seiner kühlen, ruhigen Stimme, jedoch ohne einmal vom Tisch aufzusehen, „Ich bin mir sicher, du würdest mich nicht mit deiner Anwesenheit behelligen, wenn es nicht wirklich dringlich wäre.“

Sasuke nickte daraufhin leicht und betrachtete das nun fertig aufgebaute Shogi-Feld vor ihm. Ieyasu griff nach einen seiner Soldaten in der vordersten Reihe und machte seinen ersten Zug.

„Worum geht es denn?“, fragte er und sah nun interessiert zu ihm auf. Sasuke ließ seine schwarzen Augen über das Spielfeld wandern, ehe er Ieyasu in seinem Zug kopierte.

„Diese Passion, von der Ihr einst gesprochen habt… Was soll die genaue Bedeutung dieser… für einen Mann sein?“, fragte er zögerlich, doch noch bevor er es vollständig ausgesprochen hatte, verfluchte er sich selbst dafür, überhaupt hier hergekommen zu sein. Er war ein Uchiha! Konnte er nicht einmal eine so einfache Frage selbst beantworten?

Ein wissendes Grinsen breitete sich auf Ieyasu’s Zügen aus und er wand sich wieder dem Spielbrett zu, als wolle er die Frage des Schwarzhaarigen ignorieren. Nach einer längeren Pause blickte er jedoch lächelnd zu Sasuke und meinte: „Ich habe gewusst, dass du mich eines Tages mit dieser Frage aufsuchen würdest. Ich habe mich nur gefragt, wie lange es wohl dauern würde…“

 

Sasuke zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und beäugte sein Gegenüber misstrauisch. Er hatte in der Vergangenheit stets dafür gesorgt, einen vorbildlichen, konzentrierten und starken Eindruck auf den Shogun und alle anderen Männer hier zu hinterlassen. Bis auf das eine Mal hatte er auch nie wieder mit ihm über dieses Thema gesprochen, wie also konnte er es gewusst haben? War er wirklich so leicht zu durchschauen? Sasuke wurmte der Gedanke, für Andere ein offenes Buch darzustellen und er bereute es umso mehr, einfach hierhergekommen zu sein.

Doch noch bevor er aufstehen und einfach gehen konnte, antwortete Ieyasu ihm, als hätte er von Sasuke’s innerem Kampf nichts mitbekommen.

„Niemand kann sich aussuchen, ob er eine Passion findet und wer oder was es sein wird. Es geschieht durch Zufall, aber wenn es passiert, lässt diese Passion einen nicht mehr los. Sie lässt einen Seiten an sich entdecken, die man vorher noch nicht kannte. Dadurch kann sie inspirieren und sie macht sowohl den Körper als auch den Verstand frei für neuere, größere Sachen. Man wird sozusagen von einer ungekannten Leidenschaft übermahnt.“ Sasuke nickte langsam, versuchte das soeben Gehörte zu verarbeiten und mit seiner eigenen Situation zu vergleichen.

Er erinnerte sich an den Moment, als er Sakura das erste Mal gesehen hatte. Sie hatte damals in seinem Zimmer gekauert und den Boden gereinigt, als er unangekündigt nach Hause kam. Er erinnerte sich an ihren erschrockenen, ängstlichen Blick, den sie ihn seit jenem Moment ständig zuwarf, wann immer sie ihn sah und es hatte ihm gefallen. Er hatte mit ihr spielen wollen, doch nach seinem ersten Kuss am Teich, mit dem er sie testete, hatte sie ihm gezeigt, dass sie seine Spielchen nicht mitspielte und ihn damit herausgefordert.

Seit dem wusste er, dass er sie haben wollte, doch je mehr er sie drängte, desto weiter schien sie vor ihm zu fliehen. Ihre Angst hatte ihm nichts ausgemacht, er hatte sie sogar genossen, schließlich wusste er aus zahllosen Schlachten, Kriegen und Verhören, dass es die Angst war, die seine Gegner dazu brachte, ihm zu gehorchen.

Anschließend folgte seine Reise nach Osaka und am Sanada-maru konnte er sich zum ersten Mal in seiner Laufbahn als erfolgreicher Krieger und Stratege nicht auf die Geschehnisse dort konzentrieren. Seine Gedanken schweiften immerzu zurück zu ihren ängstlichen, grünen Augen und er kam einfach nicht darum herum bei jedem Grashalm, das seinen Weg unter dem dichten Schnee an die Oberfläche fand, an ihre Augen zu denken. Diese Schwäche konnte er sich jedoch nicht leisten und musste so nicht nur eine Wunde, die ihn fast das Leben gekostet hätte, sondern auch eine erhebliche Niederlage, die für ihn und seinen Stolz beinahe schlimmer war, als der Tod selbst, in Kauf nehmen.

Eine gute Sache hatte das Ganze jedoch, denn Naruto brachte ihn nach Hause und er konnte sie endlich wieder sehen… Nach all den Wochen, in denen er weg war, hatte sie sich kein bisschen verändert. Sie war immer noch ängstlich, ihre grünen Augen, nach denen er sich gesehnt hatte, mieden nach wie vor seinen Blick und sie wollte auch jetzt noch vor ihm fliehen, sobald und so weit sie konnte.

Doch das wollte er nicht länger… Er wollte nicht mehr, dass sie vor ihm floh und zum allerersten Mal in seinem Leben überwand er sich und seinen eigenen Stolz und bat sie darum, bei ihm zu bleiben. Sasuke hätte selbst nie gedacht, je dazu fähig zu sein, einen anderen Menschen um etwas zu bitten… Schließlich war er ein Uchiha und ein Uchiha musste nicht um etwas bitten. Er befahl und es wurde gehorcht. Doch für sie… Ja, für sie hatte er es getan. Und sie war mutig gewesen.

Sie hatte seine Hand gehalten und er konnte spüren, wie sehr die Angst sie erzittern ließ, aber sie hatte durchgehalten… Für ihn. Und in jener Nacht hatte er etwas gespürt, was er nie für wichtig gehalten hätte. Wärme… Und er hatte sie genossen.

Seit jener Nacht war der Kampf gegen seine Verletzungen kaum noch von Bedeutung, denn er hatte innerlich einen viel größeren Kampf auszutragen. Einen Kampf gegen ungekannte Gefühle, die er nicht einzuordnen wusste. War es einfache Begierde, die ihn dazu aufforderte, weiterhin mit ihr zu spielen? Oder war es Dankbarkeit, weil sie ihm beigestanden hatte, als er sie brauchte? Oder war es vielleicht gar nichts von beidem? Er konnte  sich selbst nicht mehr verstehen, fühlte sich verwirrt und das gefiel ihm nicht. Also beschloss er, sie zu ignorieren, sie in Ruhe zu lassen und aus seinen Gedanken zu verbannen. Er konnte spüren, dass sie mit seinem Gemütswandel nichts anzufangen wusste, aber er bemühte sich, das auszublenden. Doch egal, was er auch versuchte und wie sehr er sich auf die Arbeit konzentrierte um seine vergangene Niederlage wieder gut zu machen, seine Gedanken wichen nie vollkommen von ihrer Seite.

Er entsann sich an den Tag vor Neujahr zurück, an welchem sie versehentlich die kostbare Vase seiner Mutter zerstört hatte. Ihr verstörter und verzweifelter Blick war ihm unter die Haut gefahren und er hatte gewusst, welche Konsequenzen die Rosahaarige daraufhin erwarten würden. Doch das wollte er nicht akzeptieren und schaffte es nicht länger, sie zu ignorieren.

Diese innere Zerissenheit, die in ihm tobte, zwischen seinem Stolz, der dieses Mädchen endlich aus seinem Leben wissen wollte und diesem unerklärlichem Gefühl heraus, machte es ihn schwer, klar zu denken. Letztendlich wusste er nur eins, er wollte sie beschützen. Und genau das tat er auch, ohne groß darüber nachzudenken. Es war eigentliche nicht seine Art spontan zu handeln, ohne etwas vorher gründlich überdacht zu haben, aber Sakura schien ihn immer wieder zu Handlungen zu bewegen, die er früher nie in Betracht gezogen hätte.

 

Ebenso wie in der Neujahrsnacht, in welcher sie so töricht war, sich mit diesem Schmied zu treffen. Er hatte von dem Treffen nur erfahren, da er zufällig eine Unterhaltung zwischen ihr und ihrer blonden Freundin belauscht hatte und die Wut, die ihn daraufhin befiel, hatte ihn nahezu in den Wahnsinn getrieben. Den Rest des Tages hatte er dagegen angekämpft, sie einfach zu packen und irgendwo einzusperren, sodass sie sich für immer fern von anderen Männern halten würde, und auch, wenn er diesen Kampf zunächst gewann, so konnte er sich letzten Endes jedoch nicht davon abhalten ihr wenigstens zu folgen. Als er dann auch noch mit ansehen musste, wie sie sich in eine abgelegene Stallung hatte führen und dort fast vergewaltigen lassen, war er durchgedreht und ohne groß darüber nachzudenken, hatte er den Schmied umgebracht und sie somit selbst vor dem sicheren Tod gerettet. Als er sich, zurück beim Haus angekommen, wieder von ihr trennen wollte, war es jedoch dieses Mal sie, die ihn aufhielt. Und als er ihr zu diesem Zeitpunkt in die Augen sah, entdeckte er keine Angst mehr, sondern er wusste in diesem Moment, dass sie die gleichen Gefühle verspürte, wie er selbst auch. Er hatte ihr zum ersten Mal die Haube abgenommen und ihre weichen, rosa Haare umschmeichelten ihr Gesicht genauso, wie es die Kirschblüten im Frühling mit dem Kirschbaum taten.

Er hatte sie geküsst und die anschließende erste Nacht, die sie beide miteinander verbracht hatten, hatte sich in seinem Gehirn festgesetzt und er wusste, dass er diese Wärme, die nur sie ihm geben konnte, niemals vergessen würde. Daraufhin blieb es nicht bei einer Nacht und sie schliefen nahezu ständig miteinander. Doch warum konnte er einfach nicht genug von ihr bekommen? Ihre Nähe, ihre Wärme, ihre ganze Präsenz… Das Alles kam einer Sucht für ihn gleich und ihm war bewusst, dass er nicht von ihr ablassen konnte.

Als es schließlich soweit war und er erneut in den Krieg ziehen musste, fiel es ihm nicht leicht, sie loszulassen. Doch dieses Mal ging er mit einem guten Gefühl. Denn er wusste, dass sie ihn liebte und etwas anderes würde er auch nicht zulassen. Sie gehörte ihm. Sie war seine ganz eigene Kirschblüte…

Doch war es richtig so? Sie hatte eine Kontrolle über ihn, dessen sie sich nicht einmal bewusst war. Sie manipulierte ihn, ohne es auch nur zu ahnen und ließ ihn Dinge tun, die einfach nicht zu ihm passten. Er war Sasuke Uchiha, ein mächtiger, gefürchteter Krieger, der sich nahm, was er wollte und der vernichtete, was ihm nicht passte, doch sie, eine kleine Dienstmagd, die ein Nichts war und nichts besaß, weder Ansehen, noch eine gute Herkunft oder gar Vermögen, schaffte es, einen stolzen Krieger wie ihn, zu einem kleinen Schoßhund zu machen. Je länger er darüber nachdachte, desto wütender wurde er. Wütend auf dieses Mädchen, auf sich selbst und auf seine eigene Schwäche…

 

Während Sasuke in seinen Gedanken vertieft war, hatte Ieyasu seinen nächsten Zug bereits beendet und wartete nun darauf, dass Sasuke den seinen tat. Er setzte einen Soldaten ein Feld nach vorne und blickte anschließend Ieyasu mit leicht zornigem Blick entgegen.

„Also bedeutet eine Passion nichts anderes, als Schwäche…“, meinte er und seine Stimme klang dabei verachtend. Er hatte so etwas nicht gewollt, er brauchte so etwas nicht. Ein Mann, wie er, konnte sich keine Schwäche leisten.

Ieyasu begann erneut zu grinsen und betrachtete das Spielfeld, als würde er über einen wichtigen politischen Schachzug grübeln.
„Es war mir bewusst, dass du es als solches sehen würdest“, meinte er wissend, „Jedoch ist das nicht ganz richtig. Was meinst du, weshalb es so viele andere Krieger gibt, die genauso hart arbeiten, jedoch nie so einen Erfolg haben werden, wie du?“ Auf diese Frage musste Sasuke nicht lange nach einer Antwort suchen, denn diese lag auf der Hand. „Ihnen fehlt das gewisse Etwas“, meinte er und straffte die Schultern, bei seiner Aussage. Denn dass er dieses gewisse Etwas hatte, stand außer Frage…

Plötzlich schnappte sich Ieyasu jedoch einen seiner Spielsteine, und schlug diesen mit einem lauten Knall auf das von ihm zugedachte Feld. „FALSCH!“, brüllte er und Sasuke zuckte unmerklich zusammen. Bei einem Blick auf das Spielfeld sah er, dass er gerade einen seiner Soldaten matt gesetzt hatte und leicht verwirrt blickte er Ieyasu entgegen. Dieser schien sich jedoch plötzlich wieder beruhigt zu haben und wirkte so beherrscht und unerschütterlich, wie eh und je.

„Es mag sein, dass du ein erfolgreicher Krieger und geschätzter Mann bist, Sasuke, und du hast ganz sicher auch jeden Grund dazu, von dir selbst überzeugt zu sein, jedoch fehlt diesen Menschen etwas ganz anderes, was du besitz. Und dieses „Etwas“ hat nichts mit dir zu tun.“

Sasuke runzelte verwirrt die Stirn, denn dieses Rätsel ergab für ihn keinen Sinn. Er hatte vieles, was andere nicht hatten, er hatte einen berühmten Namen, Intelligenz, Jahre langes Training und eine Menge Talent. Ihm war bewusst, dass viele andere ihn um seinen Ruhm und Erfolg beneideten, allerdings hingen all diese Faktoren mit ihm selbst zusammen und das hatte Ieyasu bereits ausgeschlossen. Was sollte es also sonst sein?

„Es ist die Passion, Sasuke… Du besitzt eine, während die meisten anderen ihre ganze Lebenszeit auf etwas derart Kostbares warten und sie dennoch nicht finden. Versteh mich nicht falsch, du hattest auch früher schon große Erfolge erzielen können, allerdings der Höhepunkt, auf welchem du dich jetzt befindest… Das ist einfach unbeschreiblich. Und dieser Höhepunkt kann nur von einer Sache ausgelöst werden. Und genau das ist der Unterschied zwischen dir und den anderen. Deine Passion…“

Sasuke schüttelte nur den Kopf, denn das Ganze ergab absolut keinen Sinn. Er konnte nicht leugnen, dass er sich in seiner Karriere momentan auf einer Art Höhepunkt befand, denn auch, wenn seine vergangene Niederlage am Sanada-maru ihm eine tiefe Narbe in seinen Stolz geschlagen hatte, so hatte er seinen Misserfolg schon lange wieder wettgemacht. Im Moment schien einfach alles zu funktionieren, jede Strategie, jede Taktik, jeder Schachzug, den er seinerseits aufstellte, erwies sich im Nachhinein als goldrichtig. Doch hatte er diesen Erfolg nicht sich selbst und seiner harten Arbeit zu verdanken? Wie konnte eine außenstehende Person dafür verantwortlich sein?

 „Ich verstehe nicht ganz“, meinte er langsam, „Wie soll diese ‚Passion‘ das können? Wie kann sie für MEINE Erfolge verantwortlich sein?“  Seine Stimme war von Missmut und Skepsis getränkt, doch Ieyasu’s Grinsen wurde nur breiter, da er offenbar genau auf diese Frage gewartet hatte.

„Weil sie dein Herz hat“, sagte er leise und Sasuke blinzelte verwirrt. „Hat man seine Passion erst einmal gefunden, so hat man jemanden, der einen begeistert, der einen nahezu besessen macht und diesem jemanden, ist man bereit, sein Herz zu schenken. Wenn man das getan hat, ist es leicht, sich auf große Sachen zu konzentrieren, denn auf sich selbst und sein eigens Wohl… darauf passt nun jemand anderes auf. Denn dein Herz gehört von nun an ihm…“

 

Sasuke versuchte über diese Worte nachzudenken, stützte dazu die Ellenbogen auf den Tisch und verschränkte die Hände ineinander, wie er es immer tat, wenn er konzentriert über etwas nachdenken musste. Konnte er damit wirklich recht haben?

Seitdem er Sakura zum ersten Mal begegnet war, war viel geschehen und eine Menge hatte sich für ihn verändert. Er hatte gelernt, was es heißt, Wärme zu erfahren und etwas aus den Tiefen seines Herzens zu begehren. Natürlich hatte er auch schon vorher gewusst, was Begierde war und wie es ist, sich körperlich zu seiner Frau hingezogen zu fühlen, doch mit Sakura war es auf seltsame Weise irgendwie anders. Auf ihre ganz eigene Art schaffte sie es, in sein Innerstes vorzudringen und den kalten, harten Muskel in seiner Brust schneller schlagen zu lassen. Dabei wusste sie nicht einmal, welch eine Wirkung sie auf ihn hatte und nie würde er es ihr verraten, schließlich war es schon schwer genug diese Schwäche vor sich selbst einzugestehen.

Er entsann sich zurück an das halbe Jahr, die sie beide getrennt waren und er in Osaka stationiert wurde. Seine Aufgabe war es, die Belagerung der Stadt voranzutreiben um somit die Toyotomi’s zur Kapitulation zu bewegen und der Sieg ließ nicht lange auf sich warten. Während der Belagerung war er so engagiert und tatkräftig, wie schon lange nicht mehr, denn er wusste, je eher er siegreich sein würde, desto schneller konnte er wieder nach Hause zu ihr zurück kehren. Früher hatte es ihn nie gestört, über viele Monate hinweg in den Krieg zu ziehen, Schlachten auszutragen und stundenlange Planungen mit seinen Beratern durchzuführen. Aber nun…?!

Konnte das vielleicht der Grund für seinen Erfolg sein? Damals hatte er für sich selbst gekämpft, für seine Familie und dafür, seinem Namen alle Ehre zu machen, doch mittlerweile ging es ihm nicht mehr nur um sich selbst.  Er kämpfte für sie, denn nur das konnte ihn wieder schneller zu ihr zurück bringen. Und seine Strategien waren erfolgreich, denn bereits nach wenigen Wochen kapitulierten die Toyotomi’s bedingungslos und Sasuke hatte erwartet, seinen Auftrag nun erfolgreich abgeschlossen zu haben. Der Shogun jedoch entschied anders und widererwartend ließ er ihn noch nicht zurückkehren. Stattdessen war es nun seine Aufgabe eine der Kontrollgruppen zu leiten und die Toyotomi’s zu bewachen. Nicht nur einmal gelang es ihm, eine Rebellion bereits im Keim zu ersticken, Attentate zu vereiteln und den Willen des Shoguns in der ganzen Stadt durchzusetzen.

Nach mehreren Monaten des Bewachens, als sowohl Hidetada, als auch sein Vater Ieyasu die erniedrigende Niederlage der Toyotomi’s ausgekostet hatten, willigten sie ein, Sasuke wieder nach Hause zu schicken. Als er jedoch dort ankam, musste er schockiert feststellen, dass seine Eltern nicht nur beschlossen hatten, ihn nun endlich mit seiner Verlobten zu vermählen, sondern auch alle Mägde, aufgrund eines Konfliktes mit eben dieser, aus dem Haus geworfen hatten. Sakura war verschwunden und alles, was er in diesem Moment verspürte, war blanke Wut. Wut und Entsetzen. Sie hatten ihm seine Kirschblüte geraubt, seinen Grund, weshalb er die letzten Monate so energisch und hart gearbeitet hatte, seine Passion…

 

Karin, die Frau, mit der er von nun an sein Leben verbringen sollte, war zu einer schönen, jungen Frau herangewachsen. Er hatte sie bisher nur ein einziges Mal, als sie noch klein waren, gesehen und zu diesem Zeitpunkt wurde ihre Verlobung bereits beschlossen. Sein Vater versprach sich von der Vermählung die Ausdehnung seiner eigenen Macht, denn Karin war die Tochter eines großen Samurai und durch ein Bündnis mit diesem, wären ihre beiden Familien miteinander vereint und an Ruhm kaum noch zu übertreffen. Seit dem Tag ihrer Verlobung wurde Karin dazu erzogen eine künftige Uchiha zu sein und ihr wurde alles beigebracht, was man für eine Uchiha für wichtig erachtete. Es wurde von ihr erwartet, dass sie klug und hübsch war, dass sie dem Namen keine Schande bereitete und ihm selbst einen starken Erben schenkte, denn einzig und allein dafür war eine Ehe gut.

Vor einigen Monaten hatte Sasuke selbst noch so gedacht. Die Ehe diente zur Schaffung vorteilhafter Bündnisse und zur Produktion starker Erben. Sympathie, Vertrauen oder gar Liebe spielten dabei keine Rolle. Und er musste sich eingestehen, dass es ihn mit Karin gar nicht schlecht getroffen hatte. Sie war gebildet, konnte ihm eine gute Gesprächspartnerin sein, war an die Etikette gewöhnt, was bedeutete, dass sie somit auch seine Gäste unterhalten konnte und wunderschön war sie ebenfalls. Er könnte durchaus seinen Spaß mit ihr haben. Doch warum fühlte es sich nicht richtig an? Irgendetwas fehlte…

Sie war eine Frau aus seinem Stand, für ihn bestimmt… Aber dennoch konnte sie ihm, egal was sie tat, einfach nicht das Gefühl geben, dass eine gewisse Rosahaarige bereits mit einem einzigen Blick konnte.

Und eben jene Rosahaarige war nun aus seinem Leben entschwunden und ihm drehte sich der Magen um, bei dem Gedanken sie nie wieder zu sehen. Was wohl in der Zwischenzeit aus ihr geworden war? Man hatte sie auf die Straße gesetzt und viele Möglichkeiten gab es dort für ein junges Mädchen, wie sie nicht. Vielleicht war sie zu ihren Eltern zurückgekehrt und versuchte sich dort wieder ein neues Leben aufzubauen? Aber das dachte er nicht, schließlich glaubte er sie gut genug zu kennen, um zu wissen, dass Sakura jene Art von Mensch war, die einen anderen nicht im Stich lassen würde. Sie wäre zweifelslos bei ihren Freundinnen geblieben, was jedoch auch bedeutete, dass ihr ein hartes Leben auf der Straße bevorstand. Angst beschlich ihn bei diesem Gedanken, denn er wusste, dass sie dort niemals lange überleben konnte. Sie hatte kein Geld, nichts zu essen, die Nächte waren kalt und es trieben sich mehr als nur einige zwielichtige Gestalten auf den Straßen herum. Sakura war naiv, hilflos und leichte Beute für Menschen, die es nicht gut mit ihr meinen würden. War es vielleicht schon zu spät? War sie bereits tot? Er glaubte zu spüren, wie sein Herz für einen kurzen Moment aussetzte, als diese böse Vorahnung ihn beschlich. Das konnte nicht wahr sein... Das DURFTE nicht wahr sein.

Ohne groß darüber nachzudenken, war er losgezogen, hatte sich auf den Straßen Edos erkundigt und nach einiger Zeit der Suche hatte er sie endlich gefunden. Auch, wenn sie merklich ausgemergelt und entkräftet war, so war er unglaublich glücklich darüber, sie ansonsten wohl auf zu sehen. Am liebsten wäre er direkt auf sie zumarschiert, hätte sie in die Arme geschlossen und wieder mit nach Hause genommen, doch das war nicht möglich, ohne sie beide dadurch in Schwierigkeiten zu bringen.

Also hatte er eine Alternative gefunden und Naruto, seinen Untergebenen, engsten Berater und gleichzeitig auch besten Freund darum gebeten, sich der Mädchen anzunehmen. Er wusste, dass der blonde Chaot nicht nur ein gutes Herz hatte und die Mädchen in seiner Obhut gut aufgehoben und sicher sein würden, sondern auch, dass er nichts weiter zu verlieren hatte. Keinen Namen, keine Ehre, nicht einmal einen guten Ruf. Es war einfach perfekt.

 

Die ersten Tage in Naruto’s Obhut, die die Mädchen dazu nutzten um sich erfolgreich in ihrem neuen Zuhause einzugewöhnen und den Saustall des blonden Chaoten in etwas Bewohnbares zu verwandeln, verbrachte Sasuke damit die Rosahaarige aus einiger Entfernung heraus zu beobachten. Sie generierte sich schnell und das Lächeln, das sich immer öfter auf ihr Gesicht schlich, war nach all der langen Zeit wie Balsam für seine Seele. Sie schien glücklich in ihrer neuen Umgebung zu sein und er dankte Naruto insgeheim dafür, dass er sich so gut um seinen größten Schatz kümmerte. Seine Passion…

Je länger er die Rosahaarige jedoch beobachtete, desto größer wurde auch sein Verlangen nach ihr. Es reichte ihm nicht mehr, sie nur noch aus der Entfernung heraus anzusehen, er wollte sie wieder berühren, wollte ihr aus der Nähe in die grasgrünen Augen sehen, noch ein weiteres Mal ihre blassrosa Haare enthüllen und sich erneut ihrer Liebe sicher sein.

Als das Verlangen nahezu unerträglich für ihn wurde, beschloss er, sie endlich aufzusuchen und ohne groß darüber nachzudenken, klopfte er eines Nachts an Naruto’s Tür. Und dann sah sie ihn… Ihre Augen weiteten sich ungläubig und sie schien nicht zu begreifen, dass er wahrhaftig zu ihr zurückgekehrt war. Unsicherheit und Angst schienen aus ihren Augen heraus zu sprechen und für einen kurzen Moment war er verunsichert. Er hatte angenommen, sie würde sich über seine Rückkehr freuen, ihm in die Arme gelaufen kommen oder vielleicht vor Freude in Tränen ausbrechen, doch ihre vor Schock erstarrte und unschlüssige Haltung ließen in ihm Zweifel aufsteigen. Nicht einmal ein erleichtertes Lächeln hatte sie für ihn übrig… Liebte sie ihn etwa nicht mehr?

Nach einem kurzen Augenblick jedoch schienen sich ihre Bedenken im Winde zu zerschlagen und glücklich fiel sie ihm um den Hals. Freude durchzog ihn, jedoch war es ihm vor lauter Erleichterung nicht einmal möglich, ihre Umarmung zu erwidern.

In dieser Nacht gehörte sie endlich wieder ihm und die Distanz, die sich zwischen ihnen in den letzten Monaten aufgebaut hatte, erlosch endgültig. Diese innere Wärme, die nur sie ihm vermitteln konnte, durchflutete seinen Körper und er merkte, wie seine Reserven wieder aufgetankt wurden, wie er nur durch ihr Beisammensein neue Energie und Stärke schöpfte. Auch, wenn es schwer war, sich das einzugestehen, aber er hatte sie vermisst.

Die folgenden Wochen vergingen für ihn wie im Flug. Wann immer er konnte, stattete er ihr einen Besuch ab und er genoss die gemeinsame Zeit mit ihr. Zumindest bis vor ein paar Tagen…

An jenem Tag hatte sie sich ihm verweigert und ihm die Stirn geboten. Sie hatte sich von ihm abgewandt und weder seine Worte, noch seine Zärtlichkeiten hatten sie umstimmen können. Er konnte sich ihren Sinneswandel nicht erklären und es machte ihn wütend, von ihr so vorgeführt worden zu sein. Sie gehörte ihm und das wusste sie. Wieso also dachte sie, er würde zulassen, dass sie sich ihm einfach so entzog? Was erwartete sie von ihm?

Er liebe sie nicht, hatte sie gesagt und Sasuke versuchte darüber nachzudenken. War es das, was sie wollte? Liebe? Liebte er sie denn? Was genau war Liebe eigentlich?

Er stieß ein verächtliches Schnauben aus, denn es war einfach nur zum Haare raufen. Er war ein Uchiha, ein kalter, unerbittlicher Krieger! Was hatte er mit diesem dusseligen Gefühlskram zu tun?

Doch wie sollte es nun weitergehen? Würde sie sich ihm auch weiterhin verweigern und sich von ihm abwenden? Was sollte er dann tun?

 

Sasuke fuhr sich seufzend mit der rechten Hand durch die schwarzen, abstehenden Haare, ehe er wieder versuchte sich auf das Spielfeld zu konzentrieren. Er entschied sich für seinen Streitwagen, übersprang damit Ieyasu’s Figur, die soeben seinen Soldaten matt gesetzt hatte und sah anschließend zu seinem Gegenüber auf. Der ehemalige Shogun war ebenfalls ein guter Stratege, weise und schlau, und auch, wenn er seinen Rat zu schätzen wusste, so würde er trotzdem nicht gegen ihn verlieren. Er war ein Uchiha! Verlieren war für ihn keine Option. Weder im Krieg, noch im Spiel. Doch was war mit der Liebe? Das war ein ganz eigener Krieg, mit seinen eigenen Regeln, die er noch nicht kannte. Wie konnte er so etwas gewinnen?

Der Schwarzhaarige blickte zu seinem Gegenüber auf und betrachtete seine mittlerweile faltigen Gesichtszüge. Verschlagen beäugte er das Spielfeld um seinen nächsten Zug genau zu planen und Sasuke wusste, dass Ieyasu ihn als Gegner durchaus ernst nahm. Diese Gewissheit machte ihm die nächste Frage etwas einfacher: „Aber was würde geschehen, wenn man seine Passion eines Tages verlieren würde?“

Ohne aufzusehen zuckte Ieyasu nur gleichgültig mit den Schultern, strich sich mit Daumen und Zeigefinger über den schmalen Schnauzbart und meinte einfach: „Das wäre wohl dein Untergang.“ Seine Stimme war kühl und ausdruckslos, als würden sie gerade über etwas Bedeutungsloses, wie das Wetter reden, und nicht über Sasuke’s voraussichtlichen Niedergang. Ieyasu hob langsam seine Hand, ergriff seinen General und setzte ihn ein Feld zur Seite, ehe er mit ernstem Gesicht zu Sasuke aufsah.

„Ich sagte dir bereits beim letzten Mal, dass du gut auf sie achten solltest. Wenn du sie wirklich verlierst, wie willst du je wieder wahrhaft glücklich werden? Sie ist dein Herz… Und ohne sein Herz kann man nicht leben.“

 

Die darauffolgende Stille, die sich in dem großen Saal ausbreitete, hinterließ ein beklemmendes Gefühl und obwohl Sasuke die Stille dem Lärm bisher immer vorzog, wünschte er sich in diesem Moment schon nahezu eine Geräuschquelle, die ihn ablenken und auf andere Gedanken bringen konnte.  Doch Ablenkung konnte ihm jetzt auch nicht weiterhelfen, solange ihm die Lösung für sein Problem vorenthalten blieb. Was konnte er nur tun?

Er war schon immer eher ein pragmatischer Mensch gewesen, Gefühle, Emotionen und all dieser zwischenmenschliche Schwachsinn waren ihm fremd, er brauchte so etwas einfach nicht. Es war ein Zeichen von Schwäche, sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen, das hatte er selbst oft genug mit ansehen müssen und nicht nur einmal hatte er eben jene Schwäche seiner Feinde dazu genutzt, um seine eigenen Ziele durchzusetzen. Aber nun drohte er selbst sich diese Schwäche anzueignen und das würde er nie zulassen. Er durfte diese merkwürdigen Gefühle, die in ihm aufkeimten, wann immer er an Sakura dachte, nicht die Überhand gewinnen lassen. Doch aufgeben wollte er sie auch nicht. Er konnte es nicht…

Doch wie sollte er sie wieder für sich gewinnen, sollte sie bei ihrer Entscheidung bleiben? Er hatte dafür gesorgt, dass sie ein neues, sicheres Zuhause hatte, eine Arbeit und ein gesichertes Leben. Reichte ihr das nicht? Wann immer er Zeit mit ihr verbrachte, verwöhnte er sie, war zärtlich zu ihr und gab ihr die Zeit, die sie meinte zu brauchen. Reichte ihr das nicht? Und selbst in den Momenten, wenn sie nicht einmal bei ihm war, musste er immerzu an ihn denken, beeinflusste sowohl seine Gedanken, als auch sein Handeln. Der Einfluss, denn sie auf ihn ausübte und sich dessen nicht einmal bewusst war, bestimmte mittlerweile sein ganzes Leben und ihretwegen hatte er sich sogar die Blöße gegeben und vor seinem Meister, dem ehemaligem Shogun Ieyasu, ein Problem zugegeben und um Rat gebeten. In seinem ganzen Leben hatte er eine solche Scham nicht ertragen müssen, aber ihretwegen nahm er diese dennoch in Kauf. Wieso also reichte ihr das alles nicht?

Warum nur konnte sie mit der Situation nicht genauso glücklich sein, wie er es war? Was nur war es, das sie wollte? Seine Liebe? Aber was sollte er tun, um ihr diese zu zeigen? Tat er nicht bereits alles, um sie glücklich zu machen?

 

Ein leises Räuspern riss Sasuke aus seinen Gedanken und ruckartig drehte er den Kopf nach links um den eingetroffenen Störenfried mit einem bösen Blick zu strafen. Vor ihnen stand ein knabenhafter Junge, vielleicht gerade mal Anfang  14, gekleidet in einem schwarzen Hakama mit einem schwarz-grünem Kataginu, einem westenähnlichem, ärmellosem Obergewand, darüber, wie es am Hof des Shoguns üblich war. Als der fremde Junge Sasuke’s finstere Blicke auf sich spürte, zuckte er merklich zusammen und mit leisen, aber schnellen Schritten überbrachte er Ieyasu scheinbar wichtige Dokumente, die dieser jedoch einfach zu den anderen beiseitelegte.

Der Botenjunge verschwand anschließend wieder genauso schnell, wie er gekommen war, jedoch warf Sasuke noch einige Sekunden länger vernichtende Blicke auf die verschlossene Flügeltür am anderen Ende des Saal’s. Hätte dieser Bengel nicht einfach still seine Dokumente überbringen können, wie es sich gehörte? Er hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen und frustriert widmete Sasuke sich nun wieder dem Spielfeld. Ein Grinsen legte sich auf seine Züge, als er bemerkte, dass Ieyasu’s König sowohl von seinem Streitwagen, als auch von seinem General eingeschlossen wurde und nur noch wenige Züge von Nöten waren, um ihn ebenso matt zu setzen und das Spiel für sich zu entscheiden.

Auch, wenn sich die Rosahaarige vor einigen Tagen von ihm abgewandt hatte, schien das dennoch keine Auswirkung auf seinen derzeitigen Erfolg zu haben, denn die Gunst des Siegesgottes war ihm offensichtlich immer noch sicher. War es möglich, dass seine Sorgen bezüglich Sakura vollkommen unbegründet waren? Hatte sie ihn gar nicht wirklich abgewiesen und ihre Meinung in den letzten Tagen, in denen er sie in Ruhe gelassen hatte, noch einmal überdacht? War sie bereit die Beziehung zu ihm weiterzuführen, so, wie sie es bisher auch getan hatten?

Doch der Zweifel ließ sich nicht ganz verdrängen, obwohl er sich vehement versuchte selbst von dieser Theorie zu überzeugen. Was sollte er tun, sollte er sich doch irren?

Mit einer schnellen Bewegung ergriff er seinen General, setzte ihn ein Feld zur Seite und sah zu Ieyasu auf, welcher jedoch nicht sonderlich beeindruckt von seinem Zug zu sein schien. Merkte er denn nicht, dass sein König beim nächsten Zug matt gesetzt werden würde? Das Grinsen in Sasuke’s Gesicht wurde breiter, denn sein Sieg war zum Greifen nah und nicht einmal der ehemalige Shogun konnte ihm auf seiner Siegesstrecke etwas entgegen bieten. Seine Strategien funktionierten einfach und was er sich zum Ziel setzte, wurde blitzschnell, machtvoll und notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt. Dies war seine Art des Sieges und Sasuke ging ein Licht dabei auf, dass es wahrscheinlich auch der Weg zum Sieg über eine gewisse Rosahaarige sein könnte.

An jenem Abend hatte ihn die Wut gepackt, er hatte sich auf sie gestürzt und nur Naruto’s Eingriffen hatte er es zu verdanken, dass er sein blindwütiges Vorhaben nicht hatte in die Tat umsetzen können. Beinahe hätte er sie verletzt, ihr Gewalt angetan, doch was, wenn genau das der Weg zu seinem Sieg gewesen wäre? Er kannte den Weg der Gewalt und Unterdrückung nur zu gut, war dabei ein Meister auf seinem Gebiet und selbst die größten Herrscher waren bei seinen Methoden vor ihm auf die Knie gegangen. Wieso sollte das nicht auch bei der Rosahaarigen funktionieren? Sie hatte schon einmal gezeigt, dass Angst sie gefügig machen konnte und solange sie bei ihm bleiben würde, würde er auch nicht davor zurückschrecken endgültig Gewalt gegen sie anzuwenden.

Doch konnte es funktionieren? Sakura war kein Krieger, sie war eine kleine Magd, eine Frau, fast noch ein Mädchen… War sie überhaupt stark genug seine herrschsüchtige, kaltblütige Art zu ertragen?

„Und was…“, fragte Sasuke langsam und holte noch einmal tief Luft, ehe er sein düsteres Vorhaben auch öffentlich vor seinem Meister hinterfragte: „… wenn ich sie mir mit Gewalt zu eigen mache?“

 

Ieyasu zog verblüfft die Augenbrauen hoch und nachdenklich ließ er seinen Blick durch den großen Saal schweifen, ohne dabei wirklich etwas gezielt anzusehen. Offensichtlich hatte ausnahmsweise nicht einmal er eine Antwort auf diese Frage.

Plötzlich legte sich jedoch ein zufriedenes Lächeln auf die Züge des Shoguns und er blickte ihm wieder mit einer Mischung aus List und wissender Macht entgegen.

„Könntest du das wirklich, Sasuke? Könntest du wirklich deinem eigenen Herz Gewalt antun?“, fragte er ruhig mit seiner unerschütterlich monotonen Stimme und griff langsam über das Spielfeld hinweg. Seine Hand umfasste einen seiner Soldaten, der bereits in Sasuke’s Reihen vorgedrungen und direkt neben seinem König postiert war. Er vollzog einen Sprung nach rechts, setzte damit seinen König matt und still, aber triumphierend, zog Ieyasu wieder seine Hand zurück und setzte sich gerade auf. Sasuke konnte nicht fassen, was hier gerade passiert war. Wie nur hatte er den kleinen Soldaten nicht sehen, nicht beachten können? Er war so fixiert auf seinen Angriff, dass er seine Verteidigung ungeachtet zurückließ und letzten Endes hatte dies für seine plötzliche Vernichtung gesorgt. Frustriert erkannte Sasuke, dass dieses Spiel sein momentanes Leben repräsentierte und seine Niederlage war niederschmetternd und erbärmlich. Er glaubte sich immer noch auf der Überholspur zu befinden, hielt den Siegesgott nach wie vor auf seiner Seite, doch dem war nicht so. Seine große Überheblichkeit würde für seinen Untergang verantwortlich sein, denn er hatte sie verloren. Seine Passion…

„Ja, das kann ich“, antwortete Sasuke nun und seine Stimme bebte vor Zorn. Es war ihm gleich, ob er mit seiner Handlung nicht nur sie, sondern auch sich selbst verletzen würde. Er war stark und mächtig, er wurde den Schmerz ertragen können. Er konnte es nicht nur, er musste es. Niemals würde er zulassen, dass es so endete. Weder mit ihm, noch mit ihr.

Schwungvoll erhob er sich von seinem smaragdgrünem Samtkissen und der weite Stoff seines beigen Hakama’s schwang in weiten Wellen um seine Beine.

„Ich habe mir schon gedacht, dass du das sagen wirst, Sasuke“, meinte Ieyasu amüsiert und strich sich erneut über den schwarzen Schnauzbart, wie er es routinierter weise öfters zu tun pflegte. „Jedoch merk dir eins: Aus zu viel Liebe wird leicht hundertfacher Hass. Es könnte vielleicht nie wieder so werden, wie es einst gewesen war.“

Sasuke entwich ein schwaches Schnauben, denn darauf konnte er nun keine Rücksicht mehr nehmen. Eine andere Alternative gab es für ihn nicht mehr, denn auf nichts anderes verstand er sich. Seine Entscheidung war gefallen!

Respektvoll verbeugte er sich zum Abschied vor seinem Meister und entschuldigte sich erneut für die Störung. Anschließend wandte er sich zum Gehen, schritt mit schnellen Schritten auf die breite Flügeltür am Ende des Ganges zu, jedoch verharrte er noch einmal in der Mitte des Raumes und drehte sich noch ein letztes Mal zu Ieyasu um.

„Verzeihen Sie, Tokugawa-sama, aber eine letzte Frage gäbe es noch“, sagte er leicht unschlüssig und der schwarzhaarige Shogun hob überrascht die Augenbrauen. Er nickte leicht, um Sasuke somit zu verstehen zu geben, dass er zuhörte und er sprechen dürfe.

„Woher wisst Ihr das alles? Kann es sein… Könnte es sein, dass Ihr selbst etwas Derartiges besitzt? Eine Passion…?“ Der Schwarzhaarige formulierte seine Worte mit Bedacht, schließlich stand es ihm eigentlich nicht zu seinem Vorgesetztem eine derart intime Frage zu stellen. Der Blick Ieyasu’s wurde jedoch plötzlich leer und auch, wenn er Sasuke direkt ansah, so wirkte es eher, als sähe er einfach durch ihn hindurch und wäre mit seinen Gedanken ganz weit weg. Mehrere Minuten herrschte stilles Schweigen in dem großen Saal und als Sasuke bereits glaubte, er würde gar nicht mehr antworten, erhob Ieyasu leise seine Stimme. Er hatte einen ungekannt empfindsamen, fast schon liebevollen Unterton aufgelegt, als er leise, beinahe flüsternd meinte: „Wie glaubst du, bin ich soweit gekommen?“

Ein Lächeln legte sich auf Ieyasu’s Züge und auch Sasuke’s Mundwinkel hoben sich leicht an, als er verstand. Und es tat gut, es zu wissen.

 

Die Sonne senkte sich langsam am Zenit, als Sakura gemeinsam mit Hinata am späten Nachmittag durch die Gassen Edo’s zog um mit ihr gemeinsam einige notwendige Einkäufe zu erledigen. Eigentlich war der Rosahaarigen nicht danach zumute, das Haus zu verlassen und noch dazu in die überfüllte Innenstadt zu gehen, jedoch hatte Hinata nicht nachgegeben und insgeheim dankte Sakura ihr dafür. Denn ihr war bewusst, dass Hinata dies nur tat, um sie mal wieder auf andere Gedanken zu bringen, schließlich hatte sie sich lange genug im Haus verschanzt und Trübsal geblasen.

„Ich bevorzuge es ja, nachmittags auf den Markt zu gehen“, meinte Hinata munter und ein kleines Kichern entwich ihren Lippen, „Man hat zwar nicht mehr die größte und frischeste Auswahl, jedoch ist es auch nicht mehr ganz so überfüllt und die Händler sind teilweise sogar bereit zu verhandeln.“

Schon seit sie das Haus verlassen hatten, redete Hinata ohne Unterlass auf die Rosahaarige ein, sprach über das Wetter, über die Menschen, darüber, wie sie durch Naruto gelernt hatte, perfekt um Preise zu feilschen oder auch einfach nur über irgendwelche Steine, die unachtsam auf dem Weg lagen und eventuell jemand darüber stolpern könnte. Sakura wusste ganz genau, woher ihre blauhaarige Freundin plötzlich ihren Redefluss nahm und dass sie dies nur für sie tat. Sie wollte nicht, dass sie sich auch in der Stadt zu viele Gedanken über ihre Zukunft machte, sondern sich endlich einmal ablenkte. Und sie musste zugeben, dass es funktionierte. In Hinata’s Gesellschaft fiel es ihr leicht, nicht über einen gewissen schwarzhaarigen Krieger nachzudenken, denn im Moment war sie keine Frau, sondern nur eine Magd, die ihren Pflichten nachging, sich unter das Volk mischte und für ihren Herren Botengänge und Einkäufe erledigte. Ihr war bewusst, dass Naruto selbst sie nie einkaufen geschickt hätte, schließlich bevorzugte er es, selbst auf den Markt zu gehen und in Begleitung der blauhaarigen Schönheit neben sich, schien er die Marktbesuche schon nahezu gerne zur Routine werden zu lassen.

Dass nun jedoch selbst Naruto auf seine geliebten Marktbesuche verzichtete und ihr den Vortritt ließ, damit sie auf andere Gedanken kam, brachte sie dazu leise aufseufzen. Jeder nahm Rücksicht auf sie und war viel zu nett zu ihr, dabei hatte sie eigentlich nie etwas getan um sich diese Freundlichkeit überhaupt zu verdienen. Sie war egoistisch geworden, dachte nur noch an sich selbst und ihre eigenen Probleme, doch ihre Freunde nahmen dies so hin, als wäre es das selbstverständlichste auf der ganzen Welt. Womit nur hatte sie so wunderbare Menschen in ihrem Leben verdient?


Auf dem Markt angekommen, musste sich Sakura eingestehen, dass Hinata recht behielt, denn die sonst so überfüllten Menschenmassen, die sich vor den einzelnen Ständen tummelten und kaum ein Durchkommen zuließen, hatten sich gelichtet und es standen nur noch wenige, einzelne Personen vor den Verkaufsständen, was darauf hindeutete, dass die meisten Marktschreier ihre Vorräte fast gänzlich verkaufen konnten. Einige Vögel trauten sich nun ebenfalls zu, ihren sicheren Ausguck auf den Häusern der Stadt langsam zu verlassen, ohne direkt Gefahr laufen zu müssen, eventuell zertrampelt zu werden. Sie ließen sich sacht auf dem ausgetrockneten Erdboden nieder und suchten hungrig nach einigen heruntergefallenen Essensresten, jedoch nicht ohne genauestens auf ihre Umgebung zu achten. Sie waren sich dessen bewusst, dass sie sich im Territorium ihres Feindes befanden und nur ein Moment der Unachtsamkeit würde ausreichen, damit eine dahergelaufene Katze sich auf sie stürzen und ihre langen, spitzen Zähne in ihr Fleisch bohren könnte.

Sakura fühlte sich auch ein kleinwenig wie die kleinen, hungrigen Vögel auf der Straße, denn auch sie hatte sich in offenes, feindliches Territorium vorgewagt und ihr schützendes Haus hinter sich gelassen. Insgeheim rechnete sie schon fast damit jeden Moment von hinten gepackt zu werden und Bekanntschaft mit Sasuke’s imaginären Fangzähnen in ihrem Hals machen zu müssen, denn sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie für ihn noch immer die Beute darstellte, die ihm Spaß und Vergnügen bereitete, solange er sie jagen konnte.

Die Rosahaarige stieß ein leises, verächtliches Schnauben aus, denn es war schon nahezu lächerlich, was sie sich schon wieder alles einbildete. Wurde sie nun schon paranoid?

Auch, wenn sie ziemlich sicher glaubte, dass der Schwarzhaarige noch lange nicht ans Aufgeben dachte, schließlich war er dafür einfach viel zu starrköpfig und entschlossen. Er würde sich nicht einfach von ihr vor den Kopf stoßen lassen, jedoch hatte sie in der Stadt wohl am allerwenigsten etwas zu befürchten. Mitten auf dem Marktplatz mit all den vielen Menschen um sich herum würde er sie nicht aufsuchen, schließlich würde dies Fragen aufwerfen und Sakura wusste, dass ihm sein Ruf und seine Ehre über alles ging. Nie würde er zulassen, dass eins davon beschmutzt werden würde, indem man sie miteinander sah.

„Sieh mal, Sakura, dort hinten gibt es köstlich aussehenden Rettich. Lass uns welchen davon kaufen, dann werde ich zum Abendessen Oden für uns alle kochen“, meinte Hinata plötzlich begeistert und lief zielstrebig auf den Stand mit den Rettichen am Ende des Marktplatzes zu. Die Rosahaarige konnte sich ein Lächeln bei der Euphorie ihrer Freundin nicht verkneifen und trottete ihr langsam hinterher. Aus der Ferne konnte sie bereits sehen, wie Hinata längst begonnen hatte, mit dem Händler um einen ihrer Meinung nach guten Preis zu feilschen und Sakura konnte nur darüber staunen, wie sehr sich Hinata doch verändert hatte. Von dem Tag an, als Sakura in den Dienst der Uchiha’s getreten war, hatte sie die junge Frau bereits in ihr Herz geschlossen und auch, wenn aufgrund diverser Missverständnisse und der aufkommenden Freundschaft zu Ino das Band zwischen ihnen beiden kurze Zeit darunter zu leiden hatte, so war es doch nie ganz zerbrochen. Das Leben auf der Straße hatte sie drei wieder zusammengeschweißt, aber letztendlich war es erst dem Einfluss Naruto’s zu verdanken, dass die junge Hyuuga derart aufgeblüht war. In der Gegenwart des blondem Chaoten war sie nach wie vor ständig verlegen und schüchten, Ohnmachtsanfälle waren dabei auch keine Seltenheit, aber, ohne es wirklich zu merken, hatte Naruto’s offene Art auf sie abgefärbt und sie tat Dinge, die sie sich selbst früher nie zugetraut hatte. Sie plante ganz alleine, was es zu essen gab, verteilte unter ihr, Ino und sich selbst die Aufgaben, die im Haushalt zu erledigen waren und selbst jetzt erhob sie furchtlos die Stimme gegen einen aufbrausenden Marktschreier, der sich offensichtlich nicht ohne weiteres auf ihre Handlungsversuche einlassen wollte. Das Lächeln auf den Zügen der Rosahaarigen wurde breiter, denn das Glück ihrer Freundin erfreute auch sie.

 

Sakura wollte gerade zu Hinata aufschließen, als sich jedoch plötzlich eine Hand auf ihren Mund presste und sie brutal nach hinten zog. Der Oberkörper, an den sie gedrückt wurde, war eisern und starr und aus dem Augenwinkel konnte sie schwarzes Haar erkennen. Ihr Gefühl verriet ihr, dass es sich bei dem fremden Angreifer nur um eine Person handeln konnte und der Geruch, der sie keine Sekunde später einhüllte und ihr so schmerzlich vertraut war, bestätigte ihre böse Vorahnung. Hinter ihr stand niemand anderes als Sasuke Uchiha und der Gedanke an ihn ließ ihren Körper augenblicklich erzittern. Was nur hatte er vor?

Ruckartig zog er sie mit sich nach hinten, jedoch nicht ohne seine Hand weiterhin fest auf ihren Mund zu pressen. Sie begann wie wild zu zappeln, um sich zu schlagen und zu versuchen, irgendwie ihren Mund von seiner Hand zu befreien, damit sie laut schreien und irgendjemanden auf sich aufmerksam machen konnte, doch sein Griff war eisern und er hielt sie fest im Griff. Es störte ihn scheinbar nicht einmal, dass er sie den ganzen Weg über halb tragen musste und keine ihrer rudernden und fuchtelnden Gliedmaßen behinderten ihn auch nur eine Sekunde lang. Wo nur wollte er mit ihr hin? Und wichtiger noch: Was hatte er mit ihr vor?

Panik erfasste die Rosahaarige, furchtbare Angst vor ihm und dem, was er wohl mit ihr anstellen würde, wenn er sie erst einmal da hatte, wo er sie haben wollte. Würde er da weiter machen, wo er das letzte Mal aufgehört hatte?

Er zog sie in eine abgelegene Seitengasse, zwischen zwei Marktständen vorbei und trotz den recht vielen Menschen um sich herum schien niemand ihr zu helfen, ihre Entführung scheinbar nicht einmal zu bemerken. Erst, als er sie weit genug in die schmale Gasse zwischen den zwei aneinander liegenden Häusern gezogen hatte, sodass sie schon lange in die dunklen Schatten, die die hohen Wände auf sie niederwarfen, eingehüllt waren, stellte er sie wieder auf dem Boden ab, drehte sie blitzschnell zu sich um und presste sie an die Wand hinter sich.

Seine Hand verschwand endlich von ihrem Mund, jedoch blieb ihr kaum eine Sekunde Zeit um Luft zu holen, als sie bereits das kalte Metall einer scharfgeschliffenen Klinge an ihrem Hals spürte.

„Wenn du schreist, bringe ich dich auf der Stelle um“, zischte er ihr entgegen und an dem barbarischem Funkeln in seinen schwarzen Augen erkannte sie, dass er es todernst meinte. War es nun also soweit? Würde er sie töten, weil sie sich ihm widersetzt hatte?

„Hast du mich verstanden?“, fragte er noch einmal drohend und drückte warnend seine Klinge etwas stärker gegen ihren Hals. Vorsichtig nickte sie, darauf bedacht, der mörderischen Klinge an ihrem Hals nicht noch näher zu kommen. Welche Wahl hatte sie denn schon? Ganz langsam zog er sein Katana zurück, so als wäre er sich nicht ganz sicher, ob er sie verschonen oder doch lieber hier und jetzt auf der Stelle töten sollte.

Im gleichen Moment, als sie das beruhigend kratzende Geräusch hörte, als er sein Katana, wieder in die dafür vorgesehene Scheide an seiner Hüfte schob, konnte sie Hinata’s laute Stimme ihren Namen rufen hören. Ihre Augen huschten zur Seite und ihr Mund öffnete sich leicht, als sie in Erwägung zog, vielleicht doch lieber um Hilfe zu schreien. Vielleicht würde Hinata sie hören. Vielleicht würde sie jemanden mitbringen, der ihr helfen konnte. Vielleicht gab es ja doch eine Chance auf ein Entkommen…

Doch noch ehe der erste Laut ihre Lippen verlassen konnte, packte er auch schon ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. Er sagte kein Wort, aber die unausgesprochene Drohung in seinen Augen war unmissverständlich. Er würde nicht zögern…

Ein Zittern durchfuhr ihren ganzen Körper und langsam schloss sie die Augen, bereit, stumm das zu ertragen, was er mit ihr vorhatte. Sie würde nicht schreien, es war aussichtslos. Niemand konnte ihr in diesem Moment helfen, sie war ganz auf sich allein gestellt.

 

Lange Zeit geschah jedoch gar nichts. Sie stand weiterhin an die dunkle Wand gepresst mit geschlossenen Augen und zitternd wie Espenlaub in der schmalen Seitengasse und spürte seinen Blick auf sich ruhen. Mehr tat er jedoch nicht, er starrte sie einfach nur an und Sakura fragte sich, was ihn aufhielt.

Dann spürte sie seine Hand an ihrer Wange und riss geschockt die Augen auf, als plötzlich das Unerwartete passierte. Seine rechte Hand war von ihrer Wange weiter zu ihrem Hinterkopf gewandert, während sich seine linke Hand um ihre Taille legte und mit einem Ruck zog er sie an sich und schmiegte seinen Kopf leicht an den ihren. Sakura erstarrte in ihrer Haltung und mit geweiteten Augen blickte sie über seine Schulter hinweg an die dunkle Wand, ungläubig und geschockt über das, was hier gerade geschah. Sasuke Uchiha, der gefürchteter Krieger, erbarmungslos kaltblütige Mann und herrschsüchtig und dominante Liebhaber stand mit ihr in einer kleinen Seitengasse und umarmte sie nahezu liebevoll.

Wie konnte das möglich sein? Sie hatten sich in der Vergangenheit schon oft geliebt, er hatte sie auch schon mehrmals in seine Arme geschlossen, aber eine aufrichtig liebevolle Umarmung? Bisher hatte sie angenommen, dass er, ein Uchiha, zu so einer Art der Liebe gar nicht fähig war. Doch nun wurde ihr das Gegenteil bewiesen und diese Art der Zärtlichkeit kam für sie fast einer noch schlimmeren Folter gleich, als hätte er sie hier und jetzt einfach vergewaltigt. Sie verstand das alles nicht. Was sollte das?

„Ich will nicht, dass du mir ausweichst“, flüsterte er leise und der traurige Unterton in seiner Stimme sorgte dafür, dass  sich augenblicklich ihre empfindsamen Härchen aufstellten und ihr ganzer Körper von einer Gänsehaut überzogen wurde. „Ich will nicht, dass du dich mir verweigerst“, sagte er weiter und er umarmte sie dabei etwas fester.

„Ich will nicht… dass du mich nicht mehr liebst.“

Sakura schloss vorsichtig die Augen und atmete einmal tief durch. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust und sie hatte das Gefühl sich in einem ihrer Tagträume zu befinden. Wie oft hatte sie sich bereits vorgestellt, wie es wäre, wenn er sie liebevoll in seine Arme schloss? Wie es wäre, liebevolle Worte aus seinem Mund zu hören? Wie es wäre, sich zum ersten Mal nicht wie ein Spielzeug zu fühlen?

„Was muss ich tun, damit dein Herz endlich wieder mir gehört?“ Sein Stimme war kaum mehr als ein leises Raunen und seine Worte kamen zögerlich, doch für Sakura waren sie so viel mehr, als sie je hatte hören wollen. Warum machte er das mit ihr? Wieso nur wollte er sie nicht gehen lassen?

Ihre komplette Zuneigung, ihre grenzenlose Dankbarkeit, ihre ganze Liebe… all‘ das war in ihr plötzlich wieder so gegenwärtig, als hätte sie sich nie vorgenommen, dem allen zu entsagen. Jedes einzelne Gefühl, dass sich in Bezug auf ihn in ihr hegte, schien nun wieder an die Oberfläche zu treten, doch Sakura kämpfte dagegen an, wollte sich nicht schon wieder von ihren Gefühlen überrumpeln lassen und sie glaubte, nie in ihrem ganzen Leben einen schwereren Kampf ausgetragen zu haben.

Tränen traten ihr in die Augen, doch sie schüttelte leicht mit dem Kopf und trat einen Schritt zurück. Auch, wenn sie dabei nur einige wenige Zentimeter zwischen sich brachte, so reichten diese aus, um seine Umarmung zu unterbrechen und er ließ langsam die Arme sinken.

„Ich… Ich kann nicht“, flüsterte sie leise und eine Träne fand ihren Weg aus ihrem Auge, nur um ihr stumm über die Wange zu rollen und ihr anschließend auf den dunkelgrauen Kosode zu tropfen.

„Das alles hier… Das alles ist nur ein Spiel für dich, Sasuke“, stellte sie verbittert fest, wich dabei jedoch konsequent seinem Blick aus. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen, wollte seine Reaktion auf ihre Worte nicht sehen. „Aber für mich… Für mich ist das Ganze nie ein Spiel gewesen. Ich kann dein Spiel nicht länger mitspielen. Ich kann… Ich kann keinen Mann lieben, der mich nicht liebt.“

Sie hatte diese Worte schon einmal zu ihm gesagt, doch das letzte Mal hatte er sie nicht ernst genommen. Er hatte geglaubt die Zügel in der Hand zu haben, sie zu beherrschen, wie er es gewohnt war, doch sie hatte ihm die Zügel aus der Hand gerissen und war ohne ihn weiter gefahren, während er alleine am Wegesrand zurück blieb.

Das letzte Mal hatte er mit blanker Wut und Raserei reagiert, war aufgebracht gewesen und hatte sie in seinem Zorn fast vergewaltigt, doch auch das war dieses Mal anders.

 

Er hob die Hand, legte sie ihr schon beinahe zärtlich an die Wange und streichelte mit seinen Fingern liebevoll die empfindliche Stelle unter ihrem Kinn. Zögernd sah sie wieder zu ihm auf und in seinen sonst so kalten, schwarzen Augen sah sie zum ersten Mal ehrliche Emotionen. Sie sah Trauer und Enttäuschung, aber auch ernsthafte Zuneigung und etwas Heißes, etwas Glühendes… Einen Funken, der nur für sie allein in seinen schwarzen Iren zu leuchten schien. Konnte das… wirklich Liebe sein?
„Du bist meine Passion, Sakura“, sagte er langsam und schüttelte dabei langsam den Kopf. „Wie nur kannst du meine Liebe nicht spüren?“

Ungläubig riss die Rosahaarige die Augen auf und die Tränen rollten ihr nun unaufhörlich übers Gesicht. Hatte er wirklich das gesagt, was sie glaubte, gehört zu haben? Hatte er ihr gerade gesagt, dass er sie liebte? Konnte das möglich sein?

Doch er benutzte schon wieder dieses Wort. Passion… Für ihn war es so, als könne er allein mit diesem Wort alles zwischen ihnen erklären. Jedes Gefühl, jede Handlung, jede Zärtlichkeit…

Verwirrt warf sie den Kopf hin und her, denn sie verstand einfach nichts mehr.

„Passion… Du hast dieses Wort nun schon so oft gesagt“, sagte sie aufgebracht. Ihre Wangen waren gerötet und ihr Gesicht tränenverschmiert, als sie ihn wieder ansah und meinte: „Aber ich weiß nicht einmal, was das bedeutet. Was ist eine… ‚Passion‘?“

Zum ersten Mal an diesem Tag schien er jedoch plötzlich ihrem Blick auszuweichen. Er blickte suchend an ihr vorbei und schien nach einem Punkt zu suchen, den er stattdessen fixieren konnte, ganz so, als wäre ihm unangenehm, was er ihr darauf zu antworten hatte. Letztendlich gab er aber leise zu: „Herz. Es bedeutet Herz. Du… bist mein Herz, Sakura.“

Ungläubig starrte sie ihn an und in diesem Moment hätte sie nichts lieber getan, als sich einfach in seine Arme sinken zu lassen, sich an ihn zu lehnen, erneut seine Wärme zu genießen und endlich wieder die Seine zu sein, aber etwas hielt sie zurück. Ihr Mund öffnete sich, weil sie etwas sagen wollte, doch sie wusste nicht einmal was. Kein Laut entkam ihrem Mund.

Sie spürte, wie er wieder einen kleinen Schritt auf sie zukam, ihr die Hand unters Kinn legte und es leicht anhob. Er näherte sich ihr vorsichtig, fast schon zaghaft und räumte ihr somit die Möglichkeit ein, ihn nach wie vor abzuweisen, sollte sie immer noch an ihrem Standpunkt festhalten.

Sakura wusste, wenn sie zuließ, dass er sie nun küsste, wäre alles vorbei. Alle Bedenken, alle Zweifel… Sie würde sich ihm wieder hingeben und sich nie wieder aus seinen Fängen befreien können. Sie spürte den erdrückenden Schmerz in ihrem Kopf, als ihr Herz weiterhin gegen die Vernunft ankämpfte und es kurz davor stand, den Kampf zu gewinnen.

Doch sie hatte sich etwas vorgenommen, hatte eine Entscheidung gefällt und sie wusste bereits, was der richtige Weg war.

Auch, wenn er sie im Moment liebte, so war es nicht richtig. Sie war nicht richtig. Ihm war ein anderes Leben vorbestimmt, ein anderes Leben mit einer anderen Frau an seiner Seite und irgendwann würde er das auch erkennen.

Und auch sie durfte nicht so leichtsinnig handeln. Sie musste an ihre eigene Zukunft denken und auch in dieser gab es für ihn keinen Platz. Ihre Entscheidung war gefallen…

Sie atmete einmal tief durch, ehe sie ihm die Hände auf die starke Brust legte und ihn leicht von sich drückte. Wie erwartet lehnte er sich etwas  zurück und unterbrach seinen Versuch sie küssen zu wollen.
„Es geht nicht“, flüsterte sie und wischte sich einmal über die Augen, um ihre mittlerweile versiegten Tränen abzuwischen. Sie schenkte ihm ein letztes, trauriges Lächeln, als sie meinte: „Wir dürfen das nicht. Wir sind einfach zu unterschiedlich… Ehrlich gesagt, wünschte ich mir, es wäre anders. Aber in dieser Zeit… In diesem Leben… ist uns kein glückliches Ende vorbestimmt. Ich wünschte, es wäre anders, aber das… ist es nun mal nicht. Es tut mir leid…“

Er atmete einmal schwer aus und senkte anschließend verletzt den Blick, doch er schien zu verstehen. Anschließend trat er einen Schritt zurück, räumte etwas Abstand zwischen sie ein und gab ihr damit zu verstehen, dass er es akzeptieren würde.

Langsam drehte sie sich um und Schritt für Schritt entfernte sie sich immer weiter von ihm, trat letzten Endes wieder aus der Seitengasse heraus, zurück auf den Marktplatz und ohne noch einmal zurück zu blicken, ließ sie ihn alleine zurück.

 

Er folgte ihr nicht, denn es brachte nichts mehr, dessen war er sich bewusst.  Es war vorbei…


Anmerkung: Dieses ist bereits das vorletzte Kapitel von "Passion" und ich kann euch bereits bekannt geben, dass ich auch das allerletzte Kapitel bereits fertig geschrieben habe. Die Veröffentlichung dessen erfolgt nächsten Samstag, den 16.07. Aufgrund der kurzen Wartezeit und der Tatsache, dass das große Finale nun direkt vor der Tür steht, wird es dieses Mal keine Vorschau geben, wie bisher, schließlich würde ich damit einfach viel zu viel voraus nehmen.^^

 

Danksagung: Nach diesem Kapitel möchte ich mich doch einmal ganz doll bei meiner lieben Nixe bedanken, die sich bis zur Veröffentlichung mehrfach mein Gejammer antun und öfters mal durch mein Geschreibsel durchkämpfen musste. Dennoch hat sie tapfer durchgehalten und letztendlich trägt sie auch die volle Verantwortung dafür, dass

1. das eigentliche Schlusskapitel in 2 Teile getrennt und der letztere Teil gesondert veröffentlicht wird, und

2. dieses Kapitel nun in der Form besteht, wie ihr es nun hier sehen könnt.^^ Wendet euch mit jeglichen Beschwerden und Einwenden daher bitte direkt an die liebe Nixe! (Ja, ich hab dir gesagt, dass ich das so schreiben werde xDDD)

Nein, kleiner Scherz am Rande. ;)

Ich hoffe natürlich, das Kapitel hat euch auch dieses Mal gefallen, würde mich selbstverständlich über euer Feedback freuen und hoffe, wir sehen uns in einer Woche zum großen Finale von "Passion". :D

LG. Eure Vide.^^

 


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Kommentare: 3
  • #1

    Lea (Mittwoch, 13 Juli 2016 22:58)

    Hallo
    Ich bins wieder.
    Ich weiss nicht ob du dich erinnern kannst, aber ich war von deiner Geschichte schon sooooo begeistert, als du sie noch auf deinem Blog hattest.
    Heute habe ich dann wieder vorbei geschaut und die Änderung der Website gesehen. Natürlich bin ich sofort dem Link gefolgt und ausgeflippt, als ich das nächste Kapitel gesehen habe, dazu aber gleich. Zuerst noch zum Seitenwechsel: Ich kann es wirklich nicht verstehen, warum einige Leute wollten, dass du das getrennt von dem Blog machst. Ich habe wirklich keine Ahnung wie man auf diese *blöde* Idee kommt. Ich wollte dich das nur wissen lassen, dass ich ganz auf deiner Seite stehe und die FF natürlich auch hier weiter verfolgen werde, auch wenn es nur noch das Finale gibt.
    Nun noch zur FF/dem Kapitel:
    Ich bin einfach so ausgeflippt, als ich bemerkt habe, dass es da ist. Das kannst du dir nicht vorstellen. Ich freue mich einfach soooo unheimlich doll. Und natürlich ist es wieder einmal ein obermässig, super, spitzen, hammer Kapitel...und zudem wieder so lange, was mich immer freut.
    Seit wann ist es denn eigentlich schon online?
    Das einzige was mich stört, ist dass es in zwei Teile geteilt wurde, obwohl einem ein letztes Finale versprochen wurde...ich hätte mich so gefreut...aber naja...wenigstens kommt das nächste ja schon am Samstag, das macht das ganze wieder weniger dramatisch und ist das aller beste (Vor-)Geburstagsgeschenk (habe am Montag also 18.07. Geb.), das ich bekommen werde. -Das Finale- einfach ein hammer Geburtstagsgeschenk vielen Dank dafür. Kannst du vielleicht sagen, um welche Tageszeit es ungefähr kommt? (Ich gehe eben am Montag (meinem Geburtstag) in die Ferien und muss am Samstag noch viele Sachen erledigen, möchte es aber natürlich sofort lesen und würde deshalb gerne die Tageszeit wissen um mir den Tag einzuplanen.) Wäre das möglich?
    Ich freu mich dann natürlich schon auf das Finale und hoffe weiterhin auf ein gutes Ende...sonst bin ich für den Rest meines Lebens tod traurig und kann nicht mehr schlafen...

    So, ich glaube das wars dann mal von meiner Seite und mit meinen Fragen.
    Wie gesagt, du bist eine meiner zwei Lieblingsautorinnen und deine FF gefällt mir unheimlich. Bitte mach weiter mit schreiben, du würdest eine prima Schriftstellerin abgeben!


    Ganz Liebe Grüsse dein grösster Fan Lea

  • #2

    Vide (Mittwoch, 13 Juli 2016 23:55)

    Hallöchen liebe Lea ^^
    Wow, erst einmal vielen Dank für deinen ultra langen, super lieben Kommi und deinem richtig tollen Lob^^ Ich freue mich natürlich, dass du nun auch hier her gefunden hast^^
    Warum einige das nicht wollen, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich bin bereit auf die Wünsche meiner Leser einzugehen, soweit ich das kann :)
    Und so schlimm ist das mit der neuen Seite nun ja auch nicht wirklich :)

    So nun aber zu deiner Frage: Ich kann noch nicht so genau sagen, wann ich es Posten werde. Das wird, denke ich, eher spontan geschehen. Ich denke allerdings so 10-12 Uhr ist ein ungefährer Zeitpunkt, ab wann es wahrscheinlicher wird, dass ich das Kapitel dann auch posten kann.^^
    Ich hoffe natürlich das letzte Kapitel wird dir dann ebenfalls so gut gefallen :)
    LG. Deine Vide^^

  • #3

    Lea (Freitag, 15 Juli 2016 00:49)

    Hallo liebe Fey
    Gerne. Ich sage einfach was ich denke und das ist minnst gutes. :)
    Jap. :/ Das ist lieb von dir. ;) Ja, nicht wirklich naja. ;)

    Ok, das ist nicht so schlimm. Ich werde einfach immer mal wieder reinschauen und mir ansonsten mindestens den Abend freihalten. ;)
    Und es wird mir bestimmt so gut gefallen...natürlich an meisten mit Elben Hapyy-End aber auch sonst. ;)


    Liebe Grüsse deine Lea